Eindrücke: Übernachtung des Bücherclubs in Seligenthal

Von Freitag auf Samstag (1. – 2. März 2024) veranstaltete der Bücherclub unter Leitung von Frau Saxl eine Lesenacht in Seligenthal. Ich, Alleyah, freute mich sehr, auch als Redakteurin der Schülerzeitung dabei gewesen zu sein, und möchte euch gerne ein paar Eindrücke geben.

Nachdem wir am Abend in der Bücherei angekommen sind, begannen alle ganz fleißig ihren Schlafplatz gemütlich und kuschelig einzurichten. Dazu gehörten natürlich Schlafsäcke und viele Decken und Kissen. Das ein oder andere Kuscheltier durfte aber auch nicht fehlen! 🙂

Als wir fertig waren, konnte man zwischen einer breiten Palette von Spielen entscheiden: Von dem berüchtigten Spiel „Werwölfe gegen Dorfbewohner“ bis Verstecken – alles Mögliche war dabei! Verschiedene Leseeinheiten boten zudem die Möglichkeit, neue Bücher kennenzulernen und sich gegenseitig vorzulesen.

Schließlich wurde es aber irgendwann spät, und die Ersten fingen schon an, vor Müdigkeit zu gähnen. Da beschloss Frau Saxl, dass wir uns fertig machen und das Licht ausschalten sollten. Nach einem abwechslungsreichen Abend kamen wir zur Ruhe, die wir dringend nötig hatten. Dennoch haben wir – wie üblich bei vielen Pyjamapartys – noch ein bisschen lesen dürfen und mit Freund*innen über Gott und die Welt geredet.

Am nächsten Morgen gab es zum Frühstück frisch zubereitete Waffeln, passend dazu eine Tasse Kaba oder Tee von Frau Kaufmann und Frau Saxl. Wie lecker!

Die Zeit verging jedoch wie im Flug – schon war es an der Zeit, am Samstagmorgen wieder nach Hause zu gehen.

Die Lesenacht des Bücherclubs wird sicherlich allen in guter Erinnerung bleiben und es war schon etwas ganz Besonderes, einmal in der Schule übernachten zu dürfen.

Hexen und Zauberer im Mittelalter – Mehr als das, was in Filmen gezeigt wird?

Die Hexenverfolgung war vom 15. bis zum 18. Jahrhundert ein Grund dafür, dass rund 25.000 Menschen allein auf deutschem Boden unschuldig und zu Unrecht getötet worden sind. Doch was steckte eigentlich hinter dieser Massenhysterie und was führte die Menschen überhaupt zu dem Aberglauben an Magie, etwas, was in großen Teilen der damaligen Gesellschaft zutiefst als real empfunden wurde. Dies und vieles mehr zum Thema Hexen und Zauberer im Mittelalter möchte ich im Folgenden genauer erläutern.

Wenn man sich etwas untereiner mittelalterlichen Hexe vorstellen soll, kommen bei vielen verschiedenste Ergebnisse heraus. Vielleicht sind es wunderschöne rothaarige Frauen oder auch bucklige Alte, die jeden Menschen in ihrer Nähe verfluchten. Als ich noch jünger war, und bevor ich mich mit dem Thema „Hexen im Mittelalter“ gut auseinandergesetzt habe, kamen auch bei mir ziemlich klischeehafte Bilder in den Sinn, da waren auf jeden Fall schwarze Katzen, Zaubertränke und der Hexensabbat noch mitenthalten.

Solche Vorstellungen einer Hexe wurden wahrscheinlich stark von den Medien geprägt – kein Wunder, wenn man mit Serien, Filmen und Büchern wie Harry Potter, Hexen Hexen, Bibi Blocksberg, Kiki´s Delivery Service usw. aufgewachsen ist. Die Medien strahlen heutzutage oft weiterhin gern dieses Image einer Hexe aus. Entspricht dies aber wirklich einer Hexe im Mittelalter?

Die direkte Antwort lautet: Nein. Dieses Bild entspricht nicht dem einer mittelalterlichen Hexe. In Wahrheit gäbe es jedoch kein konkretes Bild einer Hexe, keine äußerlichen Merkmale und keine bestimmten Eigenschaften, die einem zur Hexe machten. Obgleich es ja eigentlich keine „Hexen“ gab, hätten wir alle Hexen sein können, egal welchen Alters, welche Haarfarbe oder welches Geschlecht wir haben. Zwar wurden überwiegend Frauen angeklagt, dennoch waren Männer als sog. „Hexer“ nicht auszuschließen. Es war also niemand von der lauernden Gefahr einer Anklage vollständig befreit.

Der Grund dafür ist, dass die Bezichtigungen der Hexerei nicht wegen echter Zauberei waren, sondern oftmals wegen Neides oder auch eines Streits zwischen Nachbarn. Sie dienten häufig ebenfalls als eine Erklärung des Unerklärlichen. Die damaligen Leute waren nicht auf demselben Forschungs- und Wissensstand, wie wir heutzutage sind, weshalb sie Phänomenen wie zum Beispiel der Pest keinen richtigen Grund zuordnen konnten. Infolge dessen spielten unter anderem die Hexer und Hexen die Rolle des Sündenbocks.

Mein Fazit: Obwohl es keine echten Hexen gab, wurden etliche Millionen von Menschen der Hexerei angeklagt, dabei endete es für viele von ihnen tödlich. Es gab nicht „die eine Eigenschaft“, die einen automatisch zur Hexe machte, vielmehr war es ein Zusammenspiel mehrer verdächtiger Merkmale und Verhaltensweisen. Zudem waren die Beschuldigungen oft eine Folge der verzweifelten Suche nach einer Ursache für all die Krisen, mit denen die damalige Gesellschaft zu kämpfen hatte.

Unterwegs mit „Save the Beach Maldives“

Hallo, liebe Leserinnen und Leser, ich bin Alleyah Böttcher. Ihr kennt mich noch nicht, aber das wird jetzt mein erster Beitrag sein, also seid gespannt! 😉

Ich komme zur Hälfte von den Malediven, einem Land, das viele von euch vielleicht mit Urlaub und Paradies verbinden, doch in diesem Bericht wird es vor allem um eine der zahllosen Herausforderungen, die an diesen Inselstaat gestellt sind, gehen. Ich war in den Sommerferien dort und habe für euch ein Interview mit der Organisation Save the Beach Maldives (STB) gemacht.

Sicherlich werden viele von euch fragen, was diese Organisation nun eigentlich ist. Übersetzt lautet ihr Name „Rettet den Strand der Malediven“. Sie setzt sich für den Schutz der Umwelt ein, insbesondere die den Meeres und der Strände. Gegründet wurde diese NGO (Non Governmental Organisation) im Jahr 2007 von Hassan Ahmad (Beybe) und Thanzeela Naeem (Thanzy).

Der Geburtsort dieses Vereines ist die Insel Villingili (Villimalé), ein Eiland, das 1,5 km von der überbevölkerten Hauptstadt Malé (siehe Bild oben) entfernt liegt, und auch zu ihm gehört. Die Geschichte der Organisation begann, als Beybe mit 11 Jahren nach Villimalé zog. Die Insel war zuvor ein Resort, jedoch hatte sie sich zu einer Siedlungsinsel gewandelt, kurz bevor er mit seiner Familie dort hingezogen war. Damals war die Insel schon sehr umweltfreundlich, so ist es bis heute auch geblieben. Es dürfen z. B. nur elektrische Motorräder diese Insel befahren und es gibt eine Begrenzung der Anzahl von Fahrzeugen. Zudem existiert ein Gesetz, das besagt, dass nur die nötigsten Dieselverkehrsmittel erlaubt sind wie Krankenwagen, Polizeiautos oder Feuerwehrfahrzeuge. Der weiße Strand, der sich ringsum erstreckt, war von einer wunderschön türkisen Lagune umgeben, es war sozusagen eine jungfräuliche Insel.

Auf einmal fing der Staat an, einen Fährhafen anzulegen, dabei zerstörten die Veranwortlichen teilweise den Strand, und Beybe konnte nicht einfach zuschauen und nichts unternehmen. Bevor man einen Hafen bauen will, muss man eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen, auch genannt EIA (Aus dem Englischen: Environmental Impact Assessment), um den Schaden, der bei den Arbeiten entsteht, zu reduzieren. Tatsächlich wurde eine derartige Überprüfung vorgenommen , aber man hielt sich nicht an Vorgaben, der ganze Konzept war anders. Als Beybe dies herausgefunden hat, versuchte er, das Vorhaben aufzuhalten. Die Verantwortlichen sagten nur, er sei noch klein und solle warten, bis er erwachsen sei. Dazu kam noch, dass die Bewohner über ihn verärgert waren, denn sie dachten, der Hafen wäre etwas Gutes für sie, und dass Beybe diese Entwicklung nur unnötig stoppen wollte. Nachdem der Bau abgeschlossen war, machte der Staat deutlich, dass es ein paar Fähren von Malé vorübergehend geben würde – man behielt sie aber dauerhaft. Vermutlich beherbergt der Hafen weniger als 15 eigener Boote, der Rest besteht ausschließlich aus Wassertransportmitteln anderer Inseln.

Beybe und seine Freunde nannten ihre Organisation zur Zeit der Gründung Save the Beach Villingili. Nach einiger Zeit stellten sie aber fest, dass nicht nur ihre Insel, sondern vielmehr die ganzen Malediven von den o.g. Problemen betroffen waren – und nicht nur dort allein: Auf der ganzen Welt verschwinden natürliche Strände oder werden zugemüllt.

Wie vorher schon erwähnt, gehört Villingili zu Malé. Zusammen mit Hulhumalé, ergeben diese drei Inseln die Hauptstadt der Malediven, was man Greater Malé Area zu nennen pflegt. In diesem Bereich hat Villimalé den einzigen nicht künstlichen Strand, der Staat aber droht und ist gerade dabei, einen großen Teil der Küstenvegetation am Ostrand von Villingili abzuholzen, um ihn zu einer Reparaturwerft für Glasfaser und als Hafen für kleine Schiffe umzuwandeln. Beybe, Thanzy und viele andere Einwohner sind absolut dagegen und finden, man sollte den Einwohnern der Hauptstadt ihren letzten natürlichen Strand nicht wegnehmen.

In diesem Video erhaltet ihr einen kleinen Eindruck von der Arbeit der Organisation „Save the Beach Maldives“

Einmal pro Woche, manchmal aber auch öfter, organisiert Save the Beach Maldives einen sog. Beach Cleanups, im Rahmen dessen man am Strand sorgfältig den Müll aufsammelt – da können Freiwillige immer gerne mithelfen, hin und wieder gibt es auch einige Events. Auf dem Video oben sieht man Beybe und viele weitere, während er zusammen mit anderen Aktivisten auf einer Sandbank aufräumt. STB hat die ersten 40 öffentlichen Mülleimer auf Villimalé aufgestellt, leider schwimmt aber trotzdem unglaublich viel Abfall im Meer und liegt am Strand herum, wodurch Umwelt sehr großen Schaden nimmt.

Auf den Malediven gehört es zum Alltag, Fisch zu fangen, ihn vorbereiten und zu konsumieren. Wenn aber Fische und weitere Meerestiere den Müll fressen, der im Ozean schwimmt, ist es nicht nur für deren Gesundheit schlecht, sondern es wirkt sich auch auf den Menschen aus. Die Bewohner essen meist mindestens einmal pro Tag eine Mahlzeit, die Fisch enthält, und sollte dieser Fisch von dem Abfall vergiftet sein, besteht die Gefahr, dass sich der Mensch ebenfalls vergiftet. Dies ist ein weiterer wichtiger Grund, die Umwelt zu schützen. Zum Teil liegt dies auch in unserer Verantwortung, denn der Müll, der sich auf ihren Stränden wiederfindet, stammt nicht nur aus dem Inselstaat, sondern kommt meist aus weit oder weniger weit entfernten Ländern wie z. B. Singapur. Mancher Abfall stammt aber sogar aus Deutschland, das knapp 8000 km Luftlinie entfernt liegt. Betrachtet man die Meeresströmung, ist es ziemlich sicher, dass der Müll häufig einen viel weiteren Weg zurückgelegt hat, als man eigentlich meinen könnte. Laut Beybe fand man auch in Deutschland maledivischen Abfall, dieser wurde danach eine kurze Zeit lang zur Mahnung ausgestellt.

Hier sieht man einen der Strände in Villingili, kurz vor einem Beach Cleanup

Infolge des Klimawandels sterben unzählige, riesige Mengen an Korallen und Korallenriffen, die wegen der steigenden Temperaturen des Meeres ausbleichen. Save The Beach Maldives beschäftigt sich damit und hat ein Projekt gestartet. Worüber es in dieser Operation genau geht und viele weitere Dinge zum Thema „Korallen“, erfahrt ihr in meinem nächsten Artikel.