Wie in meinem letzten Artikel angesprochen, kommt hier jetzt der zum Thema ,,Montierungen“.
Wahrscheinlich kennt man Montierungen aus der Fotografie. Weil ein Teleskop aber um einiges schwerer ist als eine Kamera, sollten die Montierungen entsprechend stabil gebaut sein. Eine zusätzliche Herausforderung ist das Nachführen der Montierung, also das Ausgleichen der Erdrotation. Damit es funktioniert, muss das Teleskop entlang der Erdachse ausgerichtet werden. Oftmals besitzen Montierungen dieser Art nicht nur eine Nachführung, sondern auch eine GoTo-Steuerung, mit der Himmelsobjekte (bei entsprechender Einrichtung) relativ genau automatisch angesteuert werden können. Grundlegend werden in der Astronomie zwei Bauformen unterschieden:
1. Die azimutale Montierung:
Diese Montierung lässt sich waagerecht und horizontal kippen, was sie zwar relativ günstig macht, da sie z. T. aus Holz gefertigt werden kann und auch keine hohe Genauigkeit benötigt, jedoch ist diese Art nicht für den fotografischen Gebrauch verwendbar (es sei denn man ist bereit, einige hundert bis tausend Euro für eine motorische Nachführung zu zahlen). Da das Teleskop in der Mitte an der Montierung aufgehängt wird, sind keine Gegengewichte (Ausnahme: große Teleskope haben ein Ungleichgewicht wegen des Spiegels) notwendig. Aufgrund dieser Eigenschaften wird sie häufig in Kombination mit großen Newton-Teleskopen angeboten, dem sog. Dobson.
2. Die äquatoriale Montierung:
Diese Bauform ist grundlegend für die Nachführung konzipiert, denn sie lässt sich mithilfe eines Polsuchers auf die Erdachse einstellen, im Anschluss sind beide Achsen exakt ausgerichtet, sodass die Montierung mit einer Nachführung gut für die Fotografie geeignet ist. Die normalerweise verwendeten Schneckenmotoren sollten genauso wie das Getriebe wenig Spiel besitzen, was natürlich zusammen mit den eingesetzten Materialien (in der Regel Aluminium, aber auch Stahl oder Ähnliches) den Preis steigert. Weil das Teleskop oftmals schräg steht und dabei eine nicht zu vernachlässigende Hebelwirkung auf den Montierungskopf ausübt, werden Gegengewichte gegenüber des Teleskops eingesetzt. Damit die Montierung genau arbeiten kann, werden nach dem Ausrichten in der Regel ein bis drei Sterne angefahren und der Nutzer dann um Korrektur gebeten. Es empfiehlt sich darauf zu achten, dass jene Sterne auch sichtbar sind. Für die Fotografie sollte man den Schneckenfehler (den Verarbeitungfehler der Schnecke) der Montierung nachschlagen, da er das Foto in gleichem Maße wie die Erdrotation beeinträchtigen kann.
Irgendwo da draußen sind sie – die Schwarzen Löcher. Bislang ist es den Forschern noch nicht gelungen, sie zu fotografieren. Bislang! Nun gibt es nämlich ein Bild. Eine Sensation!
Die Kraterlandschaft auf dem Mond – trist und dennoch schön. Aber würde man dort wohnen wollen?
Es werden tatsächlich schon Gebiete auf dem Mond verkauft. Dies ist aber rein symbolisch und hat weiterhin keinen echten Nutzen.
Geplant ist aber, eine Mondbasis mit dem 3D-Druckverfahren zu errichten. Um sie zu drucken, braucht man aufbereitetes Mondgestein (sog. Regolith) und ein paar andere Stoffe. Da das Regolith schon vorhanden ist, ist das eine enorme Gewichteinsparung, und braucht somit auch weniger Treibstoff, um zum Mond zu kommen, zumal das Baumaterial nicht erst transportiert werden muss. Die Basis muss eine sehr stabile Außenhülle haben, da der Mond keine schützende Atmosphäre (wie die Erde) hat, um einen Meteoriten zu bremsen bzw. zum Verglühen zum bringen. D. h. dass Himmelskörper ungehindert auf der Mondoberfläche einschlagen können.
Die Anlage würde dann warscheinlich mit Solarenergie betrieben werden. Dann bräuchte man aber auch extrem gute Akkus, um die alles mit Strom zu versorgen, wenn die Basis gerade auf der Licht abgewandten Seite des Mondes steht.
Es wird außerdem die Entwicklung von Pflanzen ohne Einstrahlung der Sonne und unter Extrembedingungen erforscht. Bereits jetzt existiert ein Forschungslabor in der Arktis, in dem versucht wird, z. B. Gemüse, Erdbeeren unter ähnlichen Bedingungen wie auf dem Mond anzupflanzen. Die Pflanzen werden mit einem speziellen Licht bestrahlt, das den Wellenlängen der Sonne entspricht.
Der Mond hat aber noch unberührte Bodenschätze. In den Tiefen unseres Erdtrabanten lagern gigantische Mengen an Eisen, Titan, Gold, Platin und Iridium. Außerdem ist dort ein ganz wertvolles Gas vorhanden. Es nennt sich Helium 3 und eignet sich sehr gut für die Atomschmelze. Daraus folgt, dass sehr viele Unternehmen daran interessier sind, die Rohstoffe auf dem Mond abzubauen. Nur würde es schon eine Menge Geld kosten, um nur ein paar Kilo zur fast 400000 km entfernten Erde zu transportieren.
Bis jetzt ist also der Hausbau auf dem Mond noch nicht möglich, ggf. aber in entfernter Zukunft, wenn dort sogar durch den Abbau von Rohstoffen Arbeitsplätze entsehen?
Schon in den 1960er-Jahren überlegte man, wie man bemannt zum Mars kommen kann. Damals hatte man die Idee, eine Rakete zu bauen, die mit Atombomben betrieben wird. Die Forscher dachten, wenn man eine kleine Atombombe nach der anderen zünden würde, wäre die freigesetzte Energie so groß, dass man damit bis zum Mars käme.
Das stimmt ja eigentlich, aber das Projekt wurde deshalb nicht verwirklicht, da das Risiko eines Raketenabsturzes zu groß gewesen wäre. Die Folgen für Umwelt (und damit die Menschen auf der Erde) wären katastrophal ausgefallen. Außerdem durfte man den Antrieb erst zünden, wenn man im Weltraum war.
Modernere Ansätze zu bemannten Marsflügen haben sich heute durchgesetzt. So gibt es auch einen Gedanken, auf dem Mond eine Startrampe zu bauen, da man von dort, wegen der geringen Anziehungskraft, weniger Treibstoff braucht, um zu starten. Aber erst einmal muss man überhaupt dort hin kommen.
Eines der heutigen Probleme, gerade auch in Verbindung mit dem Hinflug zum Mars, ist der Treibstoff. Der Treibstoff wäre nämlich bei Landung auf dem Mars aufgebraucht. Viele Forscher arbeiten nun daran, Wege zu finden, wie man wieder zurückfliegen kann. Man könnte zum Beispiel den Wasserstoff der Sauerstofferzeugung nutzen, um einen Antrieb zu betreiben. Es wird aber auch nach weiteren Treibstoffmöglichkeiten gesucht.
Andere Probleme bereiten die fehlende Anziehungskraft auf dem Mars und die Weltraumstrahlung während des Flugs.
Zur fehlenden Anziehungskraft im All ist zu sagen, dass der menschliche Körper dafür nicht gemacht ist. Er muss sich zunächst einmal überhaupt an den Weltraum gewöhnen. Die ersten Tage ist der Kopf ganz rot, außerdem kann man sich erst einmal nicht orientieren, außerdem bauen sich die Muskeln ab, das Gehirn schrumpft und die Sehfähigkeit lässt nach. Eine derart lange Reise zu unternehmen, ist also eine enorme Strapaze für den Körper, wobei die Folgen nicht abzusehen sind. So müssen auch Astronauten im All, die nicht so weit von der Erde entfernt sind, jeden Tag trainieren. Andernfalls kann es passieren, dass man sich nicht mehr auf den Beinen halten kann, wenn man zur Erde zurückkehrt.
Die Strahlung bereitet den Wissenschaftlern ebenfalls Sorgen. Wir auf der Erde werden von einem schützenden Magnetfeld umgeben. Wenn das nicht so wäre, wären wir nicht auf diesem Planeten. Es gäbe z. B. extrem viele Krebsfälle und Pflanzen würden nicht wachsen. Kurzum: ohne das Magnetfeld gäbe es kein Leben auf der Erde!
Wäre denn Leben auf dem Mars möglich?
Da der Mars wegen seiner geringen Gravitationskraft nur einen dünne Atmosphäre halten kann, ist der Atmosphärendruck sehr niedrig, somit kann Wasser nicht in flüssiger Form auf der Marsoberfläche existieren, ausgenommen kurzzeitig in den tiefstgelegensten Regionen.
Möglich wäre allerdings, eine Basis unterirdisch in einem alten Lavatunnel zu errichten. Das senkt die Strahlung enorm und man wäre vor schlimmen Sandstürmen einigermaßen geschützt.
Feststeht, dass in 1,5 km Tiefe ein Unterwassersee mit einen Durchmesser von 20 km und sehr salzigem Wasser oder sehr wässrigen Schlamm existiert. Außerdem gibt es an den Polkappen des Mars gefrorenes Kohlendioxid und Wassereis. Somit könnte man das Wasser, als Quell allen Lebens, ggf. herausfiltern. All dies steht aber sprichwörtlich noch in den Sternen. Allerdings kommt die Forschung immer weiter voran und nicht in all zu ferner Zukunft wird es so weit sein und die erste bemannte Raumkapsel macht sich für weitere Erkundungen auf – in Richtung Mars!
Jede Nacht sehen wir den Sternenhimmel, der uns so dunkel, schön und (un)heimlich erscheint. Immer mehr erfahren wir über das Universum, immer mehr wollen wir wissen, was in unserem Universum los ist. Wir schauen den Sternenhimmel an und machen uns Gedanken, ob es dort, im Dunkeln, wirklich Leben gibt. Diese Frage können wir leider nicht klären, dafür aber die Bedeutung von Sternbildern. Die wichtigsten bzw. bekanntesten findet ihr in diesem Artikel.
Wenn man den Sternenhimmel betrachtet, kann man auch verschiedene Sternbilder wie z. B. Skorpion oder Pfeil erkennen. Manche Menschen sind überzeugt davon, dass die Sternbilder unser Leben prägen können, die Wissenschaftler aber widersprechen diesen Ansichten. In der Antike aber, vor allem in Griechenland, haben die Menschen über verschiedene Sternbilder verschiedene Mythen und Legenden gebildet, weil sie dafür, im Gegensatz zu heute, keine Erklärung hatten. Wir haben diese Erklärungen.
Orion
Orion war in der griechischen Sage ein besonders großer Jäger. Meist wird er mit seinem Schild nach Westen dargestellt, um den kräftigen Stier abzuwehren. Doch Orion kämpfte der Sage nach nicht nur mit wilden Tieren und Menschen, er interessierte sich auch für schöne Mädchen. So stellte er den Plejaden, den sieben Töchtern des Riesen Atlas nach, bis diese Zeus anflehten, sie vor den Verfolgungen des Orion zu retten. Zeus setzte daraufhin sowohl die Plejaden als auch Orion an den Himmel, wo er ständig hinter den Plejaden hinterherlaufen muss, ohne sie jemals zu erreichen.
Der Orionnebel – unwirklich und wunderschön. Darin jagt Orion wohl noch heute schöne Mädchen…
Drache
DerDrache bewachte in der griechischen Sage die goldenen Äpfel der Hesperiden. Niemand konnte den Drachen bezwingen. Erst Herkules, der mit seiner gewaltigen Keule nach langen Irrfahrten den von Hera gepflanzten Baum erreicht hatte, konnte ihn erschlagen. Er nahm die Äpfel an sich und brachte sie zurück zu Eurystheus, dem er damit den Beweis für die Lösung seiner letzten Aufgabe lieferte. Die Göttin Hera versetzte den Drachen zum Dank für sein Wächteramt an den Himmel.
Großer Bär
Einer Sage nach ist die große Bärin die Nymphe Callisto, ein wunderschönes Mädchen, in die sich der höchste Gott Zeus verliebte. Seine Frau, die Göttermutter Hera, war darüber so erzürnt, dass sie Callisto in eine Bärin verwandelte und in die Wälder Arkadiens trieb. Sie setzte ihr so zu, daß sich Zeus schließlich ihrer erbarmte und sie an den Himmel setzte, als Sternbild Große Bärin – ein zirkumpolares Sternbild, das niemals untergeht (also immer sichtbar ist), sodass Zeus Callisto während des ganzen Jahres vor Augen hatte.Jungfrau, Bärenhüte, Jagdhunde und kleiner Wagen
Hinter dem Ochsentreiber (Bootes, Bärenhüter) verbirgt sich der Sage nach ein Mann mit dem Namen Ikarios, dem die Götter einst den Wein schenkten. Mit dem neuen Getränk zog er auf einem Ochsenkarren durch die Lande und bot den Menschen davon an. Da sie aber den Wein nicht kannten, dachten sie, Ikarios wollte sie vergiften, und sie erschlugen ihn. Erst später merkten sie, was für ein schönes Getränk er ihnen in Wirklichkeit gebracht hatte und sie bereuten ihr Verbrechen sehr. Bald darauf kam die Tochter des Ikarios auf der Suche nach ihrem Vater in die Gegend und erfuhr von seinem traurigen Schicksal. Sie weinte sehr und die Götter erbarmten sich ihres getöteten Vaters als auch seiner jungfräulichen Tochter und machten sie zu Sternbildern; sogar der Wagen, mit dem der Ochsentreiber Ikarios durch die Lande gezogen war, bekam seinen Platz am Himmel, als Sternbild Kleiner Wagen. Da die Tochter des Ikarios einen Strauß von Kornähren bei ihrer traurigen Suche nach ihrem Vater mit sich getragen hatte, erhielt der hellste Stern des Sternbildes Jungfrau den Namen Spica, was übersetzt „Ähre“ bedeutet. Eine andere Sage berichtet, daß der Bärenhüter mit den Jagdhunden die Bären bewacht haben soll.
Groß ist der Weltraum, noch größer die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, also nach (neuen) Sternbildern. In unseren Breitengraden lassen sich viele der oben erwähnten allerdings gut entdecken.
Propiert es selbst aus!
Nun wisst ihr ein bisschen mehr über unsere Sternbilder und die zugrunde liegenden Mythen, trotzdem wissen wir immer noch sehr wenig von dem, was im Dunkeln des Universums steckt. Aber das ist eine andere Frage!
Am 26.11.2018 landete der „Marslander InSight“ (Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport) erfolgreich in der Marsregion „Elysium Planitia“. Seine Mission ist es, den inneren Aufbau des Mars zu untersuchen. Die Kosten betragen rund 425 Millionen US-Dollar!
Der Marslander ist mit folgenden drei Messgeräten ausgestattet:
einem Seismometer (misst bis auf einen Nanometer genau Beben im inneren des Planeten)
einem sog. Maulwurf (ein Bohrer, der eine Wärmeflusssonde in fünf Metern Tiefe versenkt)
einem Temperatur/Wind Sensor
15 Minuten vor der Landung:
Das Landemanöver kann nicht von der Zentrale aus gesteuert werden, da das Funksignal ca. 15 Minuten von der Erde zum Mars und wieder zurück braucht. Somit muss der Computer den letzten und entscheidenden Schritt alleine durchführen.
Die verschiedenen Schritte in genauer Reihenfolge:
Marschstufe mit beiden Solarzellen wird abgeworfen
Der Hitzeschild wird in Flugrichtung ausgerichtet
Eintritt in die Marsatmosphäre im 12°-Winkel
Der Bremsfallschirm wird geöffnet
Der Hitzeschild wird vom restlichen Teil abgetrennt
Die Landebeine werden ausgefahren
Das Radar wird aktiviert und erfasst den Boden
Der Lander wird abgetrennt
Die Landetriebwerke werden gezündet
InSight ist gelandet
Anschließend dauert es noch mehrere Monate, bis er anfangen kann zu messen.
Auf folgender Website findet ihr diverse Daten über den Aufbau, Infos der Mission und eine 360°-Ansicht des InSight-Marslanders. https://mars.nasa.gov/insight/
Die ISS (International Space Station) ist die internationale Raumstation, die seit 1998 in Betrieb ist. Ihre Umlaufgeschwindigkeit beträgt 7,71 km/s und somit braucht sie nur 90 Min. um die Erde. Sie befindet sich auf einer Umlaufbahn in 400 km Höhe. Es befanden sich schon ca. 200 Menschen auf der ISS.
Besatzung:
Auf der ISS befinden sich normalerweise sechs Astronauten, die meistens für ein halbes Jahr bleiben. Anschließend fliegen sie zu dritt in einer sog. Sojus-Kapsel zurück. Zurzeit befinden sich zwei Russen, drei Amerikaner und ein deutscher Kommandant namens Alexander Gerst auf der Raumstation. Sie erforschen z. B. die Auswirkung der Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper oder auf verschiedene andere Dinge. Jedes Besatzungsmitglied hat nur zwei Hosen pro Halbjahr und nur ein T-Shirt pro Woche.
Am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, übernahm übrigens Alexander Gerst das Kommando.
Ausbildung:
Um auf die ISS zu kommen, muss man viel lernen und trainieren. Mann muss ein fertiges Studium in Naturwissenschaften haben oder Kampfpilot gewesen sein. Außerdem sind viele Stunden unter Wasser an einem Nachbau der ISS zu trainieren, körperlich sollte man zu 100 % fit sein, die Zentrifuge überstehen und viel im Fitnessstudio trainieren – was man allerdings auch auf der ISS machen muss, damit sich die Muskeln aufgrund des Bewegungsmangels in Verbindung mit der geringen Schwerkraft (man selbst ist viel leichter -> Muskeln werden kaum beansprucht) nicht zu stark abbauen.
Im nachfolgenden Video seht ihr, wie man an einem Unterwassermodell der ISS trainiert.
Flug zur ISS:
Drei Astronauten müssen sich in eine sehr kleine Sojus-Kapsel (mit Raketenantrieb) zwängen. Wenn sie abheben, ist es noch recht angenehm. Der schlimmste Teil ist, wenn die Rakete Schub aufnimmt. Das fühlt sich dann etwa so an, als wenn mehrere Leute deines Körpergewichts auf dir drauf lägen. Sobald sie das Weltall erreicht haben, ist es schon deutlich angenehmer. Die Kapsel klinkt sich von der Rakete ab und schwenkt auf die Umlaufbahn der Erde ein. Nun kann es ein paar Stunden bis ein paar Tage dauern, bis die Kapsel bei der ISS ist. Das hängt davon ab, ob die Kapsel beim Eintritt in den Raum im richtigen Winkel zur ISS steht. Tut sie das nicht, verpassen sie sich immer wieder, bis sie im richtigen Winkel zueinander stehen. Wenn sie die ISS erreicht haben, ist das Schwierigste das Andocken an die Raumstation. Normalerweise macht das der Computer, der Astronaut überwacht dann nur, ob er es richtig macht. Fällt der Computer aber aus, muss der Pilot auf Handsteuerung umschalten und per Hand andocken. Da ist echtes Fingerspitzengefühl gefragt! Wenn alles gut gegangen ist, müssen sich die Astronauten durch eine sehr enge Luke zwängen, bis sie endlich in der ISS sind.
Eine Sojus-Kapsel landet auf der Erde, nachdem der Einsatz im All zu Ende ist.
Leben auf der ISS:
Jeder Astronaut besitzt einen eigenen Stundenplan, an den er sich halten muss. Auf ihm sind Dinge wie Aufstehen, Essen, Forschen usw. genau eingeteilt. Man schläft in einem Zimmer, das nicht viel größer ist als eine Telefonzelle. Alle Gegenstände sind mit Klettverschlüssen an der Wand befestigt, da sie sonst schwerelos durch den Raum flögen. Für die Forscher gibt es kein Oben und kein Unten, das heißt, dass sich das Gehirn erst daran gewöhnen muss, dass man z. B an der Decke geht.
Aufbau der Internationalen Raumstation:
Die ISS besteht aus verschiedenen Modulen. Es gibt u.a. russische, amerikanische und deutsche Module. Jedes Modul verfügt über eigene Funktionen. Als die ISS im Bau war, wurden die einzelnen Module auf der Erde gefertigt und dann anschließend zur ISS gebracht, wo sie dann mithilfe eines Spaceshuttlearms befestigt wurden. Später wurde noch ein eigener Greifarm an der Raumstation befestigt. Sie wird ausreichend mit Sonnenenergie versorgt – durch die riesigen Solarkollektoren. Sie sind immer zur Sonne ausgerichtet. Außerdem verfügt sie über mehrere Stabilisatoren, damit sie sich nicht umdreht. Falls es kleinere Probleme gibt, können diese von der Besatzung repariert werden. Wenn z. B. die Kühlpumpe ausfällt, ziehen sich die Astronauten ihre Raumanzüge an und holen ein Ersatzteil aus einem an der Außenwand montierten Kästen
Versorgung & Entsorgung:
Um die Besatzung mit Lebensmitteln und Ausrüstung zu versorgen, wird regelmäßig eine Rakete hochgeschickt. Nachdem sie entladen wurde, wird sie mit Abfällen und benutzter Kleidung gefüllt, abgekoppelt, und die Kapsel verglüht in der Atmosphäre. Die Astronauten werden auch immer mit frischem Sauerstoff versorgt. Dazu wird durch einen Wassertank Strom geleitet, sodass sich der Sauerstoff vom Wasserstoff trennt. Damit sich in den Ecken keine Kohlenstoffdioxidblasen bilden, verfügt die Raumstation über ein Belüftungssystem. Selbst der Urin wird gefiltert und wieder in das Trinkwasser geleitet.
Weltraumschrott:
Wenn auf die ISS Weltraumschrott über 5 cm Durchmesser zufliegt, wird sie von der Erde aus gewarnt und kann auf eine andere Umlaufbahn einschwenken. Bis 5 cm große Stücke kann die Raumstation noch mit ihrer stabilen Außenwand abfangen. Das mag wenig sein, aber das ist vergleichbar mit der Durchschlagskraft einer Handgranate. Wenn die Bodenkontrolle ein größeres Objekt zu spät sieht, und es zu knapp zum Ausweichen ist, muss die Besatzung alle Luftschleusen schließen und sich in die Sojus-Kapseln retten. Dort müssen sie dann warten, bis es Entwarnung gibt. Trifft es die ISS, so kann die Besatzung die Kapsel noch rechtzeitig ausklinken und fliegt zurück zur Erde.
Für (weiter) Interessierte:
Wer die Live-Übertragung der ISS sehen will, der wird im folgenden Video fündig. Vielleicht seht ihr ja einen Astronauten vor der Kamera…
Das Teleskop ist eines der wichtigsten Instrumente von Hobbyastronomen. Doch um das richtige zu finden, braucht man eine kleine Einweisung.
Teleskoparten:
Das klassische Linsenteleskop: Es ist in der Einsteigerklasse günstig, allerdings qualitativ nicht sehr hochwertig. Man muss auch noch den Farbfehler berücksichtigen, der bei einlinsigen und billigen Geräten zu einem Fokusproblem führen kann. Dabei liegt der Fokus aufgrund der Linsen bei unterschiedlichen Farben an unterschiedlichen Stellen. Dies kann durch den Einbau mehrerer Linsen behoben werden, allerdings steigen dadurch Preis und Gewicht.
Das Spiegelteleskop; Hier ist das Newtonteleskop zu empfehlen. Dieses Teleskop bietet viel lichtsammelnde Fläche für wenig Geld, nur der Fangspiegel bzw. Sekundärspiegel reduziert sie ein wenig. Der Einblick bzw. Okularauszug ist seitlich, was bei kleineren Beobachtern zu Größenproblemen führen kann. Außerdem hat dieses Teleskop den Komafehler: Sterne und andere Objekte in Randnähe sehen aus wie flächige Scheibchen. Auch hier hängt die Stärke des Fehlers von der Teleskopqualität ab. Außer Newton- gibt es auch noch Dobsonspiegel. Ein „Dobson“ lässt sich nicht nachführen, weil er sich nur nach oben, unten, rechts und links bewegen lässt. Man kann damit also nicht fotografieren. Er ist auch sehr schwer, weil er für dasselbe Geld noch mehr Öffnung bietet mit denselben Vor- und Nachteilen wie beim Newton.
Kadiotropische Systeme. Hierbei ist bei jedem System der Einblick hinten. Ein kadiotropisches System besteht grundlegend aus zwei Spiegeln, dem Hauptspiegel und dem Nebenspiegel. Im Hauptspiegel ist ein Loch, damit das eingefangene Licht vom Nebenspiegel auch betrachtet werden kann. Diese Systeme haben meist einen Korrektor, Beispiele sind hier das Schmidt-Cassegrain-Teleskop oder das Maksutov-Cassegrain-System. Es gibt auch kadiotropische Systeme ohne Korrektor, dies lassen sich dann beliebig nachrüsten. Allerdings sind diese Teleskope sehr teuer und haben auch einen weiteren Nachteil: Das Spiegelschifting. Dieser Fehler hat etwas mit der Fokussierung zu tun. Dabei kann sich der Fokus im Bild verändern, zudem haben kadiotropische Systeme sehr lange Brennweiten, von 1 Meter bis zu 3 Meter. Die Vergrößerung ist hierbei sehr hoch, wodurch die Bildqualität sehr von der Atmosphäre abhängig ist. Abhilfe schafft hier eine Brennweitenreduzierung. Erschwerend kommt noch das hohe Gewicht hinzu, was gerne mal 1,5 mal so schwer wird wie ein „Newton“ oder „Dobson“ mit gleicher Öffnung. Sie eigenen sich hauptsächlich zum Fotografieren von sehr kleinen Himmelsobjekten wie Planeten.
Als Letztes gibt es noch sog. Kamerateleskope. Ich empfehle diese Teleskope nur Astronomen mit Erfahrung in der Astrofotografie. Sie sind für Einsteiger nicht geeignet, weil nur mit der Kamera fotografiert werden kann. Die visuelle Beobachtung bzw. Beobachtung mit dem Auge ist hier nicht möglich, weil man dann den Kopf direkt vor das Teleskop halten müsste. Kamerateleskope haben sehr geringe Vergrößerungen und sind daher vor allem für Aufnahmen von größflächigen Objekten wie dem Nordamerikanebel verwendbar.
Zum Schluss noch ein Tipp: lasse dich von großen Zahlen und Vergrößerungen nichtbeindrucken, wenn du auf der Suche nach Teleskopen bist. Die meisten Angaben werden in Millimetern angegeben. Hohe Vergrößerungen sind nicht so wichtig wie ein gute Qualität!
Die Milchstraße besteht derzeit aus ca. 100 Milliarden Sternen. Sie werden nun Stück für Stück von dem Satelliten Gaia katalogisiert.
Extrem lichtschwach ist die Milchstraße eigentlich. Meist täuscht das schöne Foto von der Milchstraße, das du hier (oben) siehst. Um sie zu fotografieren, sind Städte aufgrund ihrer Lichtabstrahlung gänzlich ungeeignet. Man kann nur einen leichten Schweif erahnen, der auf Fotos ein bisschen heller wird. Deshalb habe ich mich in die Berge begeben, nach Österreich, wo wenigstens ein bisschen weniger Lichtverschmutzung herrscht. Dort kann man sie schon etwas besser sehen, die Milchstraße. Doch für „schöne“ Fotos reicht das noch lange nicht.
Man muss sich in komplett natürliche Gebiete begeben. Solche Orte findet man mit der App Darksky zum Beispiel. Kroatien oder Russland bieten viele Gebiete, die komplett ohne Lichtverschmutzung zu haben sind. Doch es muss nicht unbedingt so weit sein. Wer tief in die Alpen hineinwandert (niemals ohne Wanderweg), der findet ähnlich dunkle Orte. Manche Hotels sind extra für solche Besucher ausgelegt.
Um die Milchstraße zu fotografieren, braucht man eine Kamera (vorwiegend DSLR und spiegellose Systemkameras) und ein Weitwinkelobjektiv. Die Milchstraße sollte relativ schnell gefunden sein, kritisch wird es mit der richtigen Belichtungszeit, welche bei Weitwinkelobjektiven gern mal 20s betragen darf, den meisten Objektiven reichen aber eigentlich schon 15s. Diese Empfehlung hängt aber von deinem Standort ab: je dunkler der Ort desto kleiner die Belichtungszeit. Will man die Milchstraße im Detail fotografieren, muss man zum 100mm-Objektiv greifen. Um zu fokussieren, braucht man nur einen hellen Stern. Besonders sehenswert sind die Andromedagalaxie (wo man auch mal 200 oder 300mm nutzen sollte), der Amerikanebel und diverse andere flächige Nebel. Und wenn man Glück hat und eine sehr hohe ISO-Zahl (die Chipempfindlichkeit) einstellt, dann solltest auch bald mit einem schönen Foto von der Milchstraße belohnt werden.
Sicher hat jeder den Begriff der Gravitation schon einmal gehört, ob im Fernsehen oder im nächstbesten Blog oder von einem Verwandten. Für die dahinter stehenden Wellen, die Gravitationswellen, wurde sogar ein Nobelpreis vergeben.
Das Wort Gravitationswelle taucht fast überall auf. Doch was sind das für Wellen? Es passiert in einigen Kilometern Entfernung. Zwei Schwarze Löcher umkreisen sich gegenseitig: plötzlich ist nur noch eines da. Sie sind kollidiert und haben bei dieser enormen Energiefreigabe den Raum winzig gekrümmt. Wir sprechen hier immerhin von Abständen, die kleiner sind als ein Atom. Und trotzdem ist es den Forschern gelungen, die Verschiebungen in der Raumzeit zu messen; mithilfe von Laser-Interferometern. Für den Nachweis und die Entwicklung so feiner Technik wurde schließlich der Nobelpreis vergeben.
Doch nicht nur, wenn Schwarze Löcher kollidieren, passiert so etwas, auch bei Neutronensternkollisionen kann es vorkommen. Und genau so eine wurde erst kürzlich gemessen. Im Gegensatz zu Schwarzen Löchern ließ sich die Kollision auch im elektromagnetischen Spektrum erkennen, da die Anziehungskraft von Neutronensternen nicht stark genug ist, um Licht einzufangen. Die Standorte der jeweiligen Schwarzen Löcher und Neutronensterne lassen sich aber leider nicht so genau orten, es existieren teilweise riesige Bereiche, in denen sie sich befinden können. Große Schwarze Löcher existieren in den Kernen von Galaxien. Man kann sie nicht direkt beobachten, aber die umgebenden Sterne kreisen um sie und die Materie in ihrer Nähe sendet viel Radio- und Ultraviolettstrahlung aus; so lassen sich die Standorte der Schwarzen Löcher dann bestimmen.