Zuerst mal wollte ich mich entschuldigen, weil ich nicht mehr, wie letztes Jahr, jede Woche einen neues Gedicht oder einen neuen Beitrag verfasse. Das Problem ist, dass zur Zeit wenig passiert und mir deshalb die Themen ausgehen. Natürlich versuche ich so oft es geht zu schreiben, aber es ist tatsächlich schwierig.

Als Nächstes möchte ich mich bei den Lesern bedanken. Noch heute bekomme ich Lob für meine Gedichte und Texte und freue mich immer wieder aufs Neue. Das Lob ist natürlich auch eine große Unterstützung für mich, denn es gibt mir Motivation zu schreiben.
Ich hab mir überlegt, heute über DAS Thema zu schreiben. Falls ihr auf dem Schlauch steht, mit DAS Thema meine ich die Coronapandemie. Natürlich werde ich keinen Text verfassen, wie ich die Situation gerade empfinde, ich werde auch keine politischen Themen aufgreifen, das wäre zu kompliziert. Heute drehe ich den Spieß um! Ich schreibe aus der Sicht des Virus. Die Motivation zu diesem Text hat mir ein Video gegeben, das mir meine Mutter gezeigt hat. Es heißt „Corona Virus Covid-19 Vielleicht solltet ihr mal darüber nachdenken!!!“ Das Video ist sehr emotional und eigentlich traurig und da ich nicht möchte, dass ihr wegen meiner Blogbeiträge zum Weinen anfangen müsst, mache ich aus diesem Video eine Glosse:

Vor ein paar Tagen beschloss ich einen Spaziergang durch den Wald zu machen. Die Sonne schien, es war warm und mir war langweilig. Vor zwei Jahren noch hätte ich mich schlapp gelacht, wenn mir einer erzählt hätte, dass ich am Freitagnachmittag alleine im Wald herumlaufe. Doch genau das tat ich. Was sollte ich denn sonst tun? Meine beste Freundin wollte sich heute auf den kommenden Test vorbereiten. Außerdem durfte ich mich eh nur mit einem Hausstand treffen. Ein Schwachsinn war das! Während ich durch den Wald marschierte und vor mich hinschimpfte, wie langweilig das Leben doch war, merkte ich gar nicht, wem ich mich näherte.
„Ihr Menschen geht blind durch die Gegend.“
Hä? Ich hörte anscheinend Gespenster. Doch dann hörte ich nochmal ein Kichern und ich drehte mich um. Auf einem Baumstumpf saß leibhaftig das Coronavirus.
Hinterlistig grinste es mich an, während ich nicht wusste, was ich tun sollte. SCHLIESSLICH HATTE MICH GERADE EIN VIRUS ANGESPROCHEN. Ich wusste, ich würde nichts erreichen, wenn ich das Coronavirus anschrie, dann würde ich wahrscheinlich krank werden. Ich durfte aber auch nicht so tun , als ob es normal für mich wäre, dass ich jeden Tag einem sprechenden Virus über den Weg laufe. Ich musste ein klärendes Gespräch mit Covid-19, oder Corona oder wie auch immer, anfangen. (WIE SPRICHT MAN MIT EINEM FRECHEN VIRUS?) „Äh….“ So jedenfalls nicht. Es hob eine Augenbraue, als ob es sich über mich lustig machen würde. Super, ich blamierte mich vor einem kleinen runden Etwas. Doch dann sammelte ich mich, raffte alle meine Kenntnisse über Emotionen etc. zusammen und begann zu sprechen: „Warum tust du das?“ Mit diesem Satz hatte ich anscheinend mitten ins Schwarze getroffen, denn das Virus wirkte auf einmal ganz traurig. Fast hätte ich es getröstet, wenn ich nicht gewusst hätte, wer es war. „Setz dich zu mir“ Ich zögerte. „Hast du Angst?“ Doch da dies wahrscheinlich meine einmalige Chance war, mit Covid zu reden, setzte ich mich. Erst jetzt erkannte ich, wie klein es eigentlich war. Es war nicht furchteinflößend … eigentlich. Neugierig wartete ich, bis es zu reden begann. Es sagte:
„Das Einzige, was du von mir wissen willst, ist doch eigentlich, wann ich wieder verschwinde.“
Fast hätte ich genickt, aber das wäre unhöflich gewesen. Wobei? Es wäre die Wahrheit gewesen. Mann! Ich hab eben noch nie mit einem Virus gesprochen! Ich schluckte, Corona nickte. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass es wusste, was ich dachte.
„Ich weiß, dass du Angst vor mir hast, die ganze Welt hat das. Doch so, wie ihr mich fürchtet, fürchte ich euch. Ich fürchte euer Verhalten, euer Tun, euer Handeln. Ich bin hier, damit ihr euch selbst beobachten könnt. Ich bin hier, damit ihr eure Fehler seht und merkt, was wirklich wichtig ist. Ich habe eure Umweltverschmutzung mit den Abgasen und den Kriegen und Pistolen so satt. Ich war es so leid mit anzusehen, wie wenig Zeit ihr euch für alles nehmt. Das sollt ihr auch endlich sehen!“
Ich wollte schon widersprechen, doch dann ließ ich es.
„Es hat mich so sehr genervt mit anzusehen, wie ihr alles für selbstfürständlich nehmt und ganz vergesst, dankbar zu sein. Mit purer Absicht bin ich so hart und habe euch in euren Häusern eingesperrt. Ihr sollt endlich merken, wie wertvoll ein Treffen, eine Umarmung oder nur ein Händedruck ist. Ihr sollt euch endlich alle beachten, nicht nur äußerlich, sondern miteinander kommunizieren. Ihr seid alle Menschen, es gibt keine Unterschiede. Begreift doch endlich, wie wertvoll es ist, einfach nur zu leben, dass es keine Selbstverständlichkeit ist. Ich möchte mit meiner Anwesenheit bewirken, dass ihr eure Fehler verbessert und euch überlegt, was ihr in eurem Leben braucht. Das werden viele Dinge sein, auch kleine Dinge. Auch ich bin nur ein kleines Virus und habe es trotzdem geschafft die ganze Welt anzuhalten, während ihr vielen Menschen einfach nicht als eine Welt leben könnt. Wenn ich wieder fort bin, werdet ihr wieder leben. Doch vielleicht habt ihr mich nicht vergessen und habt gelernt dankbar zu sein.“
Ich war sprachlos von den Worten der Vire. Dann merkte ich, dass sie eine Antwort von mir erwartete … Gütiger Gott. Ich nickte.
„So wie ich euch das Leben genommen habe, schenke ich es euch auch wieder, ich verschwinde einfach. Doch vielleicht können sich die ein oder anderen noch an mich erinnern und vergessen nicht, dankbar zu sein.“