Ab sofort findet ihr rechts in der Seitenleiste das Video der Woche. Hier werden euch ausgewählte Clips gezeigt, die auch im Vollbildmodus angezeigt werden können. Lasst euch einfach überraschen!
Monat: November 2018
InSight Marslander – den Mars neu entdecken!
Am 26.11.2018 landete der „Marslander InSight“ (Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport) erfolgreich in der Marsregion „Elysium Planitia“. Seine Mission ist es, den inneren Aufbau des Mars zu untersuchen. Die Kosten betragen rund 425 Millionen US-Dollar!
Der Marslander ist mit folgenden drei Messgeräten ausgestattet:
- einem Seismometer (misst bis auf einen Nanometer genau Beben im inneren des Planeten)
- einem sog. Maulwurf (ein Bohrer, der eine Wärmeflusssonde in fünf Metern Tiefe versenkt)
- einem Temperatur/Wind Sensor
15 Minuten vor der Landung:
Das Landemanöver kann nicht von der Zentrale aus gesteuert werden, da das Funksignal ca. 15 Minuten von der Erde zum Mars und wieder zurück braucht. Somit muss der Computer den letzten und entscheidenden Schritt alleine durchführen.
Die verschiedenen Schritte in genauer Reihenfolge:
- Marschstufe mit beiden Solarzellen wird abgeworfen
- Der Hitzeschild wird in Flugrichtung ausgerichtet
- Eintritt in die Marsatmosphäre im 12°-Winkel
- Der Bremsfallschirm wird geöffnet
- Der Hitzeschild wird vom restlichen Teil abgetrennt
- Die Landebeine werden ausgefahren
- Das Radar wird aktiviert und erfasst den Boden
- Der Lander wird abgetrennt
- Die Landetriebwerke werden gezündet
- InSight ist gelandet
Anschließend dauert es noch mehrere Monate, bis er anfangen kann zu messen.
Auf folgender Website findet ihr diverse Daten über den Aufbau, Infos der Mission und eine 360°-Ansicht des InSight-Marslanders. https://mars.nasa.gov/insight/
Hier findet ihr noch eine Animation der Landung:
Musikstück der Woche
Netflix: FSK immer berechtigt?
Pretty Little Liars, Vampire Diaries, Stranger Things oder Riverdale: Wir alle kennen sie oder haben zumindest schon einmal von einer von ihnen gehört. Es handelt sich um Serien. Als Riverdale-Fan habe ich mich gefragt, mit welcher FSK denn nun diese Staffel versehen wird. Doch der Reihe nach: was bedeutet FSK eigentlich genau?
Die Abkürzung FSK steht für Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Wie der Name schon sagt, ist es freiwillig, das heißt man muss selber wissen, ob man dem Inhalt des Filmes oder der Serie gewachsen ist. Die FSK-Kennzeichnung ist lediglich ein Hinweis, um beispielsweise bei Serien mit Kennzeichnung eines höheren Alterslevels als des eigenen noch einmal zu überdenken, ob man sich den Inhalt dieser Serie bzw. eines Films zutraut.
An dieser Stelle fragt sich wohl schon so mancher: „Woher soll ich das wissen, bevor ich die Serie gesehen habe?“ Normalerweise ist bekannt, wie „brutal“ oder „harmlos“ eine Serie ist. Daran kann man sich also orientieren, im Internet recherchieren oder jemanden fragen. Überlege dir also, ob du nicht manchmal einfach nur nach Ausreden suchst, um vor dir selbst begründen zu können, warum du eine Serie ansiehst, obwohl du weißt, dass sie für dein Alter nicht geeignet ist.
Während im öffentlichen Raum das Jugendschutzgesetz dafür verantwortlich ist, prüfen einige Online-Anbieter wie Netflix ihren Inhalt selbst. Sie verpflichten sich also zu keiner freiwilligen Selbstkontrolle, müssen jedoch bei FSK-geprüften Inhalten die Altersfreigabe gut sichtbar veröffentlichen. Schaut man aber eine Netflix- Eigenproduktion, so fehlt in der Regel jede Altersangabe zur Orientierung. Allgemein ist die Altersfreigabe, die Netflix oder auch beispielsweise Amazon Prime vor allem bei Serien angeben, oft umstritten. Des öfteren gab es Fälle, in denen eine Serie für „brutaler“ gehalten wurde, als sie es eigentlich war und zum Beispiel mit dem FSK-16-Logo ausgezeichnet wurde. Es gab aber auch Fälle, in denen die Serie als viel zu harmlos eingestuft wurde.
Ein Beispiel: bei der Netflix-Eigenproduktion „Tote Mädchen lügen nicht“ oder im Originaltitel „13 reasons why“ gehen die Meinungen zur Altersfreigabe auseinander.
„Tote Mädchen lügen nicht“ handelt von einem Mädchen namens Hannah Baker, die Selbstmord begeht und ihren Mitschülern 13 Kassetten mit Gründen ihrer Entscheidung hinterlässt. Bereits die erste Staffel hat für Aufsehen gesorgt. Viele haben vor den „jugendgefährdenden Inhalten“ der Serie gewarnt. Ärzte, Psychologen und Jugendschutzverbände kritisieren in der Serie den Umgang mit dem Thema Mobbing. Außerdem würde der Selbstmord hier verharmlost werden. Zusätzlich wird den Kindern empfohlen, die Serie ohne elterliche Begleitung nicht anzusehen, da auch unter anderem eine Vergewaltigungsszene gezeigt wird.
Andere bewerten die Serie als positiv, da hier offen über Mobbing und sexuellen Missbrauch gesprochen wird und es vielleicht manchen Opfern dann leichter fällt, das Geschehnis zu verarbeiten oder damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Außerdem sei die Serie spannend gemacht und auch mit einem guten Soundtrack versehen. Man will bis zum Ende wissen, wie es weitergeht , wer von den Mitschülern denn jetzt ein dunkles Geheimnis in sich trägt und wer sich nun insgeheim wegen Hannahs Tod schuldig fühlt.
Netflix hat nach diversen Beschwerden eine Kindersicherung für alle Zuschauer unter 16 Jahren einrichten lassen. Das hat die Gemüter dann auch weitgehend beruhigt. Jedoch gibt es, wie oben schon erwähnt, immer noch unterschiedliche Meinungen, was Inhalt und Bewertung nach Alter betrifft.
Meiner Meinung nach ist es sehr schwierig, die FSK-Siegel so zu vergeben, dass jeder damit zufrieden ist. Jeder Mensch „tickt“ anders und nimmt das veranschaulichte Material nicht gleich wahr. Für manche ist es (erschreckenderweise) überhaupt kein Problem, wenn im wahrsten Sinne des Wortes Köpfe rollen, andere wiederum zucken schon zusammen, sobald jemand aus Versehen die Treppe herunterfällt. Klar, es gibt sicherlich manch umstrittene Fälle, aber letztlich können die Anbieter, so denke ich zumindest, es nicht immer allen Recht machen.
Also gilt: wir sind selbst für uns verantwortlich!
Man sollte sich nicht einfach Dinge ansehen, ohne vorher über die Altersfreigabe nachgedacht oder sich über einen Film oder eine Serie informiert zu haben. Altersempfehlungen sind, anders als bei Büchern, aus gutem Grund verbindlicher bei Filmen und Serien. Im Buch stellt man sich die Dinge zwar auch bildlich vor, ist aber „im Kopf“ flexibel. Manches kann man sich auch glücklicherweise nicht so gut vorstellen – zumindest dann nicht, wenn man es nicht vorher schon in bewegten Bildern gesehen hat.
Filme und Serien zeigen uns vorgefertigte Bilder; man kann im wahrsten Sinne des Wortes nicht „aus“ und muss es so „akzeptieren“, wie es gezeigt wird. Nicht umsonst warnen Psychologen und Eltern vor gewissen Inhalten, weil sie wissen, dass sie den Kindern und Jugendlichen schaden können (Ängste, Albträume, Abstumpfung gegen Gewalt, Nachahmung etc.).
Hat man das empfohlene Alter erreicht, heißt das übrigens noch lange nicht, dass man sich alles ansehen muss, was für das eigene Alter (nun) geeignet ist. Natürlich ist der Reiz oft größer als das Bewusstsein für die Gefahren. Dennoch gilt: erwachsen sein zu wollen, heißt auch, erwachsen mit sich selbst umzugehen. Und dazu gehört letztlich auch, seinen eigenen Weg zu gehen, ohne das zu tun, was viele andere machen!
Musikstück der Woche
Quidditch – nicht nur ein Sport für Zauberer!
Zauberer auf fliegenden Besen jagen mit wehenden Umhängen durch die Luft, werfen und fangen fliegende Bälle. Manchmal schlägt ein Ball auch wild um sich oder ist unglaublich schnell. So ist es zumindest in Hogwarts, der Zaubererschule von Harry Potter…
Quidditch kennen wir aus „Harry Potter“, einem der wohl berühmtesten Bücher der Welt. Viele Fans wünschen sich sicher auch manchmal, sie hätten fliegende Besen und könnten darauf über ein riesiges Spielfeld jagen. So etwas gibt es im realen Leben leider nicht, jedoch etwas anderes, das dem „Harry-Potter-Quidditch“ sehr ähnelt. Dieser reale Sport wird ebenfalls Quidditch genannt, jedoch gibt es hier weder wehende Umhänge noch fliegende Besen. Da es ohne Besen aber ein bisschen langweilig wäre, wird dieser durch eine leichte Plastikstange ersetzt. Für die Umhänge gibt es keinen Ersatz, es müssen einfache, handballähnliche Trikots ausreichen. Auch die Bälle können nur mit menschlicher Kraft fliegen, nicht wie von Zauberhand.
Die Teams sind gemischt, es können Jungen und Mädchen in einem Team sein. Jedoch dürfen höchstens vier Spieler dem selben Geschlecht entsprechen. Quidditch ist ein Sport mit sehr viel Körperkontakt und er beinhaltet Elemente aus Rugby, Handball und Dodgeball. 2005 kam der Sport aus dem Buch in die reale Welt. Studenten aus Middlebury, USA, passten den Sport der Zauberer an die reale Welt an. Seitdem ist Quidditch einer der schnellstwachsenden Sportarten der Welt.
Wie funktioniert das Spiel?
Auf dem Feld sind pro Team insgesamt sieben Spieler(innen), welche die ganze Zeit den „Besen“, also die PVC-Stange, zwischen den Beinen behalten müssen. Es gibt drei Jäger(innen), welche sich den Quaffel, einen Volleyball, zupassen und versuchen, ihn durch einen der drei Ringe zu werfen. Dies versucht der/die Hüter(in) des gegnerischen Teams zu verhindern. Jedes Team hat seine eigenen Ringe, die auf unterschiedlich hohen Stangen angebracht sind und ungefähr die größe von Hula-Hoop-Reifen haben. Trifft ein/e Jäger(in) durch einen dieser Ringe, bekommt ihre Mannschaft zehn Punkte. Der Dudgeball wird von den zwei Treiber(innen) auf die Gegner zugeworfen, um sie damit „auszuknocken“. Das bedeutet, dass sie von ihrem Besen steigen und zu den Ringen ihres Teams rennen müssen, um diesen zu berühren. Danach dürfen sie weiter spielen. Wenn das Spiel schon seit 18 Minuten läuft, kommt der Schnatz hinzu. Dieser ist ein(e) unpartische(r) Spieler(in), ganz in Gelb gekleidet. Er/sie trägt am Hosenbund einen Tennisball in einer Socke. Die Sucher versuchen dem wendigen und schnellen Schnatz die Socke vom Bund zu reisen. Das Team, dem das als erstes gelingt, erhält 30 Punkte.
Allein in Deutschland gibt es schon über 40 Mannschaften, zum Beispiel die Münchner Wolpertinger, die sogar eine sehr gutes Team sind. Wie auch in den anderen Teams sind die Spieler unterschiedlich alt, der Altersdurchschitt liegt jedoch etwa zwischen 17 und 21 Jahren.
Wie bei so vielen anderen Sportarten auch gibt es beim Quidditch Wettkämpfe, zum Beispiel Turniere, Deutschlandmeisterschaften, ja sogar Weltmeisterschaften. Kommendes Jahr finden die vierten Deutschen Meisterschaften statt.
Mehr über Quidditch als Sportart erfahrt ihr im folgenden Kurzclip:
Lexikonartikel: Frutarier – eine eigene Lebensart
Was ist eigentlich ein Frutarier?
Frutarier sind Menschen, die besonders darauf achten, sich nur von pflanzlichen Produkten zu ernähren; außerdem dürfen die Produkte keine Beschädigung der Pflanze zur Folge haben.
Zu den bevorzugten Lebensmitteln gehören etwa Obst, Nüsse und Samen. Manche Frutarier verzehren nur Obst, das bereits vom Baum gefallen ist, aber auch Getreide, da es bei der Ernte schon abgestorben sei. Knollen, Blätter oder Wurzeln von Nahrungspflanzen sowie Lebensmittel tierischen Ursprungs werden dagegen ausgeschlossen. Der Verbrauch von Honig, pflanzlicher Öle und der Verzehr von Früchten der Gemüsepflanze ist bei den Frutariern umstritten.
Das Ziel eines Frutariers ist es, den nicht natürlichen „Tod“ ihrer Mahlzeit zu verhindern. Eben so, wie Veganer den Tieren das Recht auf ein artgerechtes Leben zusprechen und sie nicht verzehren möchten, gewähren Frutarier dieses Recht auch Pflanzen. Neben gesundheitlichen und ökologischen Vorstellungen, spielen auch religiöse oder spirituelle Faktoren für diese Art der Ernährung eine Rolle.
Die Ernährung eines korrekten Frutariers kann aufgrund der geringen Auswahl schnell einseitig werden. Problematisch für die Gesundheit ist vor allem eine nicht ausreichende Zufuhr von Proteinen, Vitaminen, Calcium, Zink, Eisen und Jod. Daher wird insbesondere Schwangeren, Stillenden, Säuglingen, Kindern, Kranken und Leistungssportlern von einer frutarischen Ernährung abgeraten.
Ein berühmter Frutarier war Mahatma Gandhi, ein indischer Rechtsanwalt, Widerstandskämpfer, Revulotinär, Publizist, Morallehrer, Asket und Pazifist. Allerdings gab er nach fünf Jahren seine Diät wegen einer Rippenfellentzündung auf und wurde Vegetarier.
Mahatma Gandhi war selbst eine Zeit lang Frutarier
Der Frutarier ist übrigens auch als Fructarier, Frutaner, Fruitaner oder Fruganer bekannt.
Musikstück der Woche
Gut Aiderbichl – Asyl für Tiere
Was ist Gut Aiderbichl?
Gut Aiderbichl, gegründet ihm Jahre 2000 von Michael Aufhauser, ist ein Gnadenhof für Tiere. Ein Gnadenhof nimmt gerettete, alte oder ausgesetzte Tiere auf und schenkt ihnen oft noch ein langes, in jedem Fall aber schönes Leben. Der Hof finanziert sich hauptsächlich von Spendengeldern. Dort arbeiten außerdem ganz viele ehrenamtliche Mitarbeiter und Tierpfleger.
Gut Aiderbichl bietet jedoch auch ganz unterschiedliche Jobs in den verschiedensten Gebieten an. Insgesamt gibt es 20 besuchbare Güter, es existieren noch viel mehr, welche aus bestimmten Gründen nicht besichtigt werden können. Jeder kann das Gut Aiderbichl besuchen. Das nächstgelegene (von Landshut aus) ist Gut Aiderbichl bei Deggendorf. Es ist sieben Tage die Woche Jahr über geöffnet. Eintritt muss gezahlt werden, aber natürlich geht das Geld an die Tiere.
Wie kann ich helfen?
Helfen kann jeder! Natürlich kann man einfach spenden, es besteht jedoch auch die Möglichkeit Pate zu werden. Eine Patenschaft kann man ab zehn Euro entweder für ein bestimmtes Tier oder insgesamt für alle Tiere übernehmen. Wird man Pate von einem bestimmten Tier, zum Beispiel einem Hund, geht das monatlich bezahlte Geld in erster Linie auch an diesen Hund, damit Gut Aiderbichl das Futter, Krankheitskoste etc. bezahlen kann. Wenn man eine allgemeine Patenschaft übernimmt, dann benutzt das Gut das Geld an den Stellen, an denen es am meisten gebraucht wird.
Du möchtest auch gerne Pate werden? Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder du fährst zu einem Gut und füllst dort das Anmeldeformular aus oder du erledigst das ganze im Internet. Bitte vergiss aber nicht, dass du für beides einen Erziehungsberichtigen brauchst! Hast du erstmal eine Patenschaft übernommen, erhältst du eine Patenkarte. Diese variiert, je nachdem, wie viel du monatlich zahlst.
Mit dieser Karte (es gibt sie in grün, blau, grau und schwarz) kommen du und eine bestimmten Anzahl an Personen gratis in eines der Güter. Außerdem erhältst du vier Ausgaben des Gut-Aiderbichl-Magazins pro Jahr und darfst dich über andere „Geschenke“ freuen. Du erhältst auch Rabbat im Shop des Gnadenhofes, kannst an Patentreffen teilnehmen, durch Web-Cams alle Tiere beobachten, auch wenn du sie mal nicht besuchen kannst, an Patenreisen zu Höfen in anderen Städten oder sogar Ländern teilnehmen.
Dadurch, dass du als Pate kostenfrei nach Gut Aiderbichl kommen kannst, wann immer du willst, steht es dir frei, die Tiere oder dein bestimmtes Patentier immer besuchen zu kommen. Damit können besondere Bindungen zwischen Mensch und Tier entstehen.
Kann man auf Gut Aiderbichl auch Tiere adoptieren?
Eigentlich macht Gut Aiderbichl so etwas nicht. Manchmal kommt es jedoch schon vor. Wenn ja, dann kann man vor allem Hunde adoptieren. Gut Aiderbichl versichert sich vor der Adoption aber, ob man weiß, wie man sich um das Tier zu kümmern hat und schaut oft auch noch in dem neuen Zuhause vorbei, um zu überprüfen, ob sich der neue „Schützling“ dort auch artgerecht wohlfühlen kann. Falls all diese Punkte erfüllt werden, steht der Adoption nichts im Weg. Im Moment ist Gut Aiderbichl mit einem Streunerprojekt in Rumänien beschäftigt, deshalb ist die Chance höher, dass Tiere, in diesem Fall vor allem Hunde, zur Adoption freigegeben werden.
Was gibt es auf Gut Aiderbichl alles zu sehen?
Wenn du dich entschließt, eines der Güter zu besichtigen, dann wirst du in erster Linie natürlich die Tiere zu sehen bekommen, denn diese leben dort. Es gibt die unterschiedlichsten Arten, jedoch meistens Haus- oder Nutztiere, zum Beispiel Hunde, Katzen, Schweine, Pferde, Kühe und viele mehr. Wenn du Hunger bekommst, gibt es in dem kleinen Café auf Gut Aiderbichl nahe Deggendorf etwas essen, v.a. vegetarische Kost (Tierschutz!). In der Nähe des Cafés existiert zudem ein Shop. Es finden außerdem Führungen statt, bei denen etwas zu den Tieren oder zum Gut an sich erzählt wird. Hast du einen eigenen Hund, kannst du ihn natürlich mitbringen, du darfst aber auch mit einem der Hunde auf dem Hof spazieren oder auf die Hundewiese zum Spielen gehen. Wenn du noch mehr über Gut Aiderbichl erfahren möchtest, dann schau dir folgende Doku an:
„Auch wenn es und gelänge, die Tiere vor uns zu schützen, wir hätten nichts erreicht. Erst wenn es und gelingt, die Tiere nicht mehr schützen zu müssen, sind wir am Ziel. Dann haben wir etwas verändert: UNS!“
Michael Aufhauser, Gründer von Gut Aiderbichl
Lexikonartikel: Die echte Wespe – manchmal Plagegeist, aber sehr nützlich!
Die „echten Wespen“ sind eine Unterfamilie der Faltenwespen (Vespiade) mit weltweit 61 Arten. In Mitteleuropa sind elf dieser vertreten, unter anderem die Gemeine Wespe die Deutsche Wespe und die Hornisse. Die echte Wespe unterscheidet sich nicht sehr von den Faltenwespen, ist aber im Durchschnitt größer. Die echte Wespen sind eine relativ artenarme Gruppe, die ursprünglich nur in Europa, Asien und Nordarmerika vorkam. Mittlerweile wurden einzelne Arten auch nach Südamerika und Australlien verschleppt.
Die Ernährung:
Adulte, also ausgewachsene Echte Wespen, ernähren sich überwiegend Nektar, Pollen, Steinfrüchte, Pflanzensäfte, tierische Stoffe und Insekten. Die Larven werden mit Fleisch von toten oder erbeuteten Tieren gefüttert, wobei die Nahrungsquellen hier sehr vielfältig sind.
Verteidigung und Angriff:
Zur Überwältigung und Lähmung einer möglichen Insektenbeute oder zur Abwehr eines Störenfriedes oder Angreifers benutzen die Wespen ihren Stachel. Im Gegensatz zu den Bienen können sie aufgrund anatomischer Unterschiede des Stachelapparates beliebig oft zustechen und dabei ihr Gift einspritzen. Der Stichreflex ist selbst bei zerteilten oder gerade verendeten Tieren teilweise noch vorhanden. Die natürlichen Feinde der echten Wespe sind der Wespenbussard, die Libelle, der Neuntöter, die Gartenkreuzspinne, die Libelle und die Schlupfwespe, die ihre Eier in die Larvenkammern der Wespen ablegen und deren Larven dann als Parasitoide die Wespenlarve töten.
Das Nest:
- Wespennester bestehen aus einer papierartigen Masse. Ausgangsmaterial für den Nestbau ist morsches, trockenes Holz, das zu Kügelchen zerkaut wird. Die Nester sind bei Hornissen nach unten hin geöffnet, bei den übrigen Wespenarten ist die Außenhülle bis auf ein Einflugloch geschlossen. Sie haben anfangs fünf bis zehn Zellen in meist etwas abgerundeter Wabenform. In diesem Stadium werden sie von der Königin allein betreut. Sie sind dann den Nestern der Feldwespen sehr ähnlich, unterscheiden sich aber durch den Ansatz der Nesthülle, die von Anfang an mit angelegt, anfangs nicht geschlossen wird. Die Nester bestehen später aus mehreren, übereinander angeordneten Wabenetagen, die stets waagrecht ausgerichtet und nach unten geöffnet sind, sowie einer isolierenden, mehrschichtigen Außenhülle. Meist verhüllt die Außenhülle die Waben, die nur bei Zerstörung der Hülle sichtbar werden. Beim Nestwachstum bauen die Tiere die Hülle ab, wenn unten neue Waben angefügt werden, und schließen sie sofort wieder.
- Um zwischen den verschiedenen Nestern und deren Erbauern unterscheiden zu können ist es hilfreich, auf das verwendete Baumaterial zu achten. Alle echten Wespen bauen ihre Papiernester aus Holzfasern; die gemeinen Wespen ebenso wie die Hornissen verwenden meist morsches Holz. Alle anderen Arten verwenden oberflächlich verwittertes Holz (Totholz an Bäumen sowie von Weidepfählen, Holzzäunen im menschlichen Siedlungsbereich)
Gründung und Auflösung des Wespenstaates:
Ein Staat wird von der jungen Königin gegründet, welche im Frühjahr jeweils ein Ei in die ersten Zellen des von ihr erbauten Nestes legt. Die daraus geschlüpften Larven füttert sie mit einem Brei aus von ihr zerkauten Insekten. Nach der Fütterung geben die Larven einen zuckerhaltigen Tropfen ab, der wiederum zur Ernährung der Königin dient und für die Larven die einzige Möglichkeit darstellt, Flüssigkeit abzugeben. Durch die von der Königin verströmten Pheronome entwickeln sich aus den Larven keine neuen befruchtungsfähigen Weibchen, sondern unfruchtbare Arbeiterinnen. Die zuerst geschlüpften Arbeiterinnen übernehmen anschließend alle weiteren Arbeiten mit Ausnahme des Eierlegens. Von diesem Zeitpunkt an fliegt die Königin immer weniger aus, bis sie das Nest überhaupt nicht mehr verlässt und sich nur noch der Eiablage widmet. Erst im Herbst schlüpfen aus den Eiern fruchtbare Weibchen. Diese beginnen sofort damit, selbst Eier zu legen, aus denen die Drohnen, also männliche Tiere, schlüpfen. Deren einzige Aufgabe besteht darin, die Weibchen zu befruchten, nach der Paarung sterben sie.
Die alte Königin stirbt im Herbst und ihr Wespenstaat löst sich
anschließend auf. Bei Kälteeinbruch sterben auch die letzten
heimatlos gewordenen Arbeiterinnen des alten Staates. Allein die begatteten Jungköniginnen suchen sich ein geschütztes Versteck. Nach ihrem Winterschlaf gründen sie dann einen eigenen Wespenstaat und der ganze Kreislauf beginnt von vorn.
Wespen und Menschen:
Sicherlich hatte der Großteil von euch schon mal einen Wespenstich, vielleicht hat er daher sogar Angst vor den manchmal wahrlich lästigen Viechern. Trotzdem hilft das Schlagen oder Fuchteln mit Händen und Füßen überhaupt nichts, da eben das die Wespen aggressiv macht. Sie sondern in solchen Situationen sogar Duftstoffe aus, die andere Wespen anlocken, um Hilfe zu holen. Duftstoffe wie Lavendelöl, Knoblauch, Zitrone oder eine Tomatenpflanze auf der Terrasse zeigen dagegen meist nur wenig Effekt bei der Abwehr von Wespen. Das beste Mittel gegen schmerzhafte Stiche ist noch immer Vorsorge, wie zum Beispiel das Tragen von Schuhen beim Laufen über Wiese im Garten. Wespen zählen übrigens zu den schützenswerten Arten und dürfen nur in bestimmten Fällen entfernt oder umgesiedelt werden. Verhaltet euch also ruhig und tut den Tieren nichts. Sie leisten im Garten nützliche Dienste. Genauso wie Bienen und Hummeln bestäuben sie Blüten und tragen damit zu einer reichen Obsternte bei. In unmittelbarer Nähe zu einem Nest solltet ihr aber sehr vorsichtig sein. Laute Geräusche oder Erschütterungen rufen sofort den Kampfgeist in den Tieren auf den Plan. Wespen fliegen übrigens immer gerne ins Gesicht, weil sie einen sehr ausgeprägten Geruchssinn haben, um Nahrung zu finden. Wenn man zucker- oder eiweißhaltiges Essen zu sich genommen hat, registrieren Wespen das sofort. An dem Gerücht, das Wespen besonders im Spätsommer aggressiver als sonst sind, ist nicht sehr viel Wahres dran. In besonders warmen Sommern ist lediglich die Anzahl der Insekten höher. Dadurch, dass es mehr von ihnen gibt als sonst entsteht der falsche Eindruck, die Tiere wären aggressiver. Deckt euere Speisen und Getränke im Sommer einfach immer ab, dann ist die Gefahr relativ gering, dass die Tiere lästig werden oder einen sogar stechen.