Besonderes Hobby und Sport: Cheerleading

Für viele ist Cheerleading kein Sport. Denn leicht bekleidet rumtanzen kann doch jeder … oder? Nein! Cheerleading ist mehr als nur mit Pompons rumzuwedeln. Cheerleading ist tatsächlich ein richtiger Sport.

Dieses Hobby stammt, wie wahrscheinlich von allen erwartet, aus Amerika. Und ob man es glaubt oder nicht, ursprünglich war Cheerleading ein reiner Männersport. Im Jahre 1898 steckte angeblich eine Footballmannschaft in einer sehr verzweifelten Lage und so standen die Spieler in den Pausen immer auf und animierten die Zuschauer und Fans mit Schlachtrufen. Schon kurz darauf gründeten sie eine Gruppe aus sechs Männern, die ‚Yell captains‘ (Einheizer) genannt wurden – das erste Cheerleading-Team war geboren

Erst in den 1920er-Jahren war es Mädchen erlaubt, in die Teams einzutreten. Das sorgte dafür, dass viel mehr getanzt und sich bewegt wurde. Und dann endlich, in den 1930er-Jahren, hielten die „Girls“ erste bunte Pompon-Puschel in den Händen. Mit der Zeit wurde das Ganze immer bekannter, und in den 1950er-Jahren war beinahe jedes amerikanische Mädchen in einer Cheerleading-Gruppe. Und seit 1978 werden auch richtige Meisterschaften und Wettbewerbe ausgetragen, in denen die Cheerleading-Teams um den Titel der ‚Besten Anfeuerer‘ kämpfen. Mittlerweile wird nicht nur Football von Cheerleadern unterstützt, sondern auch Basketball, Wrestling und Eishockey.

Seit den 1980er-Jahren gibt es diesen Sport nun auch in Deutschland, er ist zusammen mit dem American Football hierzulande populär geworden. Die erste deutsche Gruppe waren die ‚Düsseldorfer Pantherettes‘. Mittlerweile existieren in Deutschland ca. 400 Cheerleader-Teams mit insgesamt ungefähr 20.000 aktiven Mitgliedern, die sehr sportlich sind, eisern trainieren und beeindruckende Choreographien einstudieren.

Die meisten davon sind Mädchen, doch es sind immerhin noch 10% der deutschen Cheerleader auch männlich. Diese männlichen Mitglieder sind vor allem dazu da, die Turnerinnen bei ihren komplizierten Figuren, wie zum Beispiel einer Pyramide, die schon gerne einmal fünf Meter hoch wird, zu stützen. Sie bilden sozusagen die Basis aller Figuren.

Die Aufgabe der Cheerleader ist natürlich hauptsächlich die, ihr Team anzufeuern, und die Zuschauer dazu zu animieren, das ebenfalls zu tun. Außerdem „beschäftigen“ bzw. unterhalten sie die Fans oft in den Pausen während eines Spiels. Die wichtigsten Grundvoraussetzungen für einen Cheerleader sind, wie auch in vielen anderen Sportarten, Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Cheerleading vereint Akrobatik, Bodenturnen und Tanz – und wird wegen dieser großen Spannbreite körperlicher Vielseitigkeit auch in Deutschland immer beliebter und letztlich als Sport angesehen.

„Cheerleading“ bedeutet übersetzt übrigens „den Beifall anführen“ (a. d. Engl.: cheer = Beifall bzw. to cheer = jubeln // to lead = anführen).