Immer wieder hören wir in den Nachrichten von Problemen zwischen Palästina und Israel und verlieren den Überblick über die vielen schlimmen Ereignisse wie Attentate und Bombenanschläge. Wir sehen Bilder von Krieg und Zerstörung, doch warum haben diese beiden Länder überhaupt Streit und wo liegt der Ursprung ihrer Feindschaft?
Um den Ursprung des Konflikts zu erfassen, muss man weit in der Geschichte zurückreisen, nämlich in das Jahr 70 n. Chr. Damals brach ein Krieg zwischen Römern und Juden aus, bei dem viele Juden ihr Leben ließen. Als die Römer schließlich siegten, versklavten sie das besiegte Volk und vertrieben es aus Rom. Außerdem zerstörten die Sieger den religiösen Mittelpunkt der Juden, den heiligen Tempel, von dem heute nur noch die Klagemauer vorhanden ist. Seit der Vertreibung durch die Römer haben die Juden kein eigenes Land mehr, in dem sie als ein Volk hätten leben können. Sie sind nun zerstreut in viele verschiedene Länder der Welt und v.a. über den europäischen Kontinent. Das Phänomen der Vertreibung nennt man Diaspora und diese wiederholte sich in der Geschichte mehrmals. Die Juden hatten es in keinem der Länder, in die sie flohen, leicht. So führte u.a. der für andere Völker fremde jüdische Glaube zu Konflikten – auch im Mittelalter. Dort wurde z. B. eine Trennung von Juden und Christen gefordert. Erste Ghettos (abgetrennte Wohngebiete nur für Juden) wurden eingerichtet.
Als die Pest ausbrach, schob man die Schuld – freilich völlig zu Unrecht – auf die Juden, schließlich brauchte man einen Sündenbock. Und abermals kam es zu judenfeindlichen Ausschreitungen. Dass man hierbei die Schuld auf die Juden schob, lag auch an der Eifersucht. Denn Juden waren oftmals gut gebildete, intelligente Geschäftsleute, so zogen sie sich oft den Neid der meist ärmlichen Bevölkerung auf sich. In diesem Zusammenhang muss man wissen, dass die Juden im Mittelalter in der Regel nicht dem Zinsverbot unterlagen, d.h. sie durften erwerbsmäßig – im Gegensatz zu Christen – Geld verleihen und konnten sich demenstprechend auch Reichtum und Wohlstand erwirtschaften.
Glaubenskonfltike und Eifersucht waren oftmals der Grund für die Diskriminierung, doch als der Antisemitismus am Ende des 19 .Jahrhunderts ungeahnte Ausmaße annahm, wurde der Judenhass immer größer – und enstprechend in breiten Gesellschaftsschichten salonfähig. Antisemistismus bezeichnet den seit über 2000 Jahren bestehenden Judenhass, der mit der Zeit auch rassisch begründet wurde und immer wieder zur Bekämpfung der Juden aufrief oder in ihr mündete. Selbst wenn ein Jude z. B. zum Christentum konvertierte, war er nicht „gleichwertig“, da er schließlich „in das Judentum hineingeboren“ wurde. Hitlers Antisemitismus setzte sich letztlich im letzten Jahrhundert die Bekämpfung, gar Ausrottung der Juden zum Ziel, und wurde maßgeblicher Teil des Parteiprogramms der NSDAP (Nationalsozialistische Arbeiterpartei Deutschlands). Dieser Wahn gipfelte schließlich im Holocaust, der systematischen Vernichtung von Millionen von Juden. Es ist eines der schrecklichsten Verbrechen, das jemals auf der Welt geschah.
Nach all diesen grauenhaften Ereignissen wollten viele Juden verständlicherweise nicht mehr in Deutschland leben. Auch in anderen Ländern wollten die Juden keine staatenlose Minderheit mehr sein, aus Angst, dass noch einmal etwas derartig Schlimmes geschehen könnte. Sie wünschten sich einen eigenen Staat zurück, in dem Land, in dem sie früher lebten, Palästina.
Palästina war zu dieser Zeit, nach dem Zweiten Weltkrieg, übrigens noch eine britische Kolonie, deren Regierung ebenfalls von Großbritannien verwaltet wurde. Diese gestattete es den hunderttausenden Juden, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Heimat suchten, zu immigrieren. Allerdings hatten sich dort schon längst Araber, jetzt Palästinenser, aus umliegenden Ländern angesiedelt und das Land zu ihrem Zuhause gemacht. Demenstprechend war es nicht unumstritten, als die Vereinten Nationen (UN) Palästina, auf der einen Seite für die immigrierten Juden und auf der anderen Seite für die arabischen Einwohner, in zwei Hälften teilte.
Als die Briten am 14. Mai 1948 ihre Herrschaft über das neu geteilte Land aufgaben, hatten die Juden zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen eigenen Staat: Israel. Doch schon bald griffen u.a. die Palästinenser Israel an. Israel schaffte es zwar, auf Grund seiner großen Motivaton, die neue Heimat zu verteidigen, und wegen der Verfügbarkeit moderner Waffen, diesen Krieg zu gewinnen. Doch der Friede währte nicht lange. Da Israel die vereinbarte Linie, die Grenze zwischen den beiden Ländern, überschritten hatte, folgten zahlreiche weitere Kriege. Der Konflikt dauert bis heute. Israel behielt stets die Oberhand und schaffte es sogar, sein Territoritum zu vergrößern. Auch eine Sperranlage zum Schutz vor den Angriffen der Palästinenser wurde errichtet, Grenzüberschreitungen und territoriale Ausdehnungen bergen in diesen Tagen verstärktes Konfliktpotential. Eine Mauer nahm und nimmt den Palästinensern weitere Teile ihres Gebietes. So kommt es auch immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen und Terroranschlägen, deren Beendigung derzeit nicht in Sicht ist.