Tierschutz im Laufe der Zeit

In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Organisationen und Vereinen, die sich für das Wohl der Tiere einsetzen. Die meisten haben schon einmal von Tierschutzorganisationen wie PETA oder der Albert-Schweizer-Stiftung gehört oder sogar ein Tier aus dem Tierschutz aufgenommen. Doch was steckt hinter den großen Organisationen? Was sind ihre Missionen und Ziele? Und wie ist der Tierschutz überhaupt entstanden?

Die ersten Schritte

Das erste Tierschutzrecht wurde 1822 in England erlassen und bezog sich auf Pferde, Schafe und Großvieh. Zwei Jahre später wurde die erste Tierschutzorganisation „Society of Prevention of Cruelty to Animals“ gegründet.

„Macht unser meist kurzes, mühevolles Leben erträglich“

Dieser Ausschnitt stammt aus einer Schrift, die von dem Stuttgarter Stadtpfarrer Christian Adam Dann verfasst wurde. Dann lebte von 1758 bis 1837 und wird auch heute noch als Pionier des Tierschutzes in Deutschland bezeichnet. Alles begann wohl mit einem Storch, der, durch ein Gewehr beschossen, verletzt in der Nähe der Kirche von Dann gefunden wurde. Daraufhin verfasste er eine Schrift mit dem Titel „Bitte der armen Tiere“. Nach Danns Tod wurden die ersten deutschen Tierschutzvereine im Jahr 1837 in Stuttgart und Cannstadt von Albert Knapp gegründet. Mittlerweile ist das Stuttgarter Tierheim das älteste in Deutschland und das zweitälteste in ganz Europa. Die Idee des Tierschutzes bereitete sich immer weiter aus und viele weitere Vereine zum Schutz der Tiere entstanden in deutschen Städten. Schließlich schlossen sich 1881 viele Tierschutzorganisationen zum „Deutschen Tierschutzbund“ zusammen.

Drei bekannte Tierschutzorganisationen

Der Deutsche Tierschutzbund

Der Deutsche Tierschutzbund entstand 1881 als Dachorganisation der Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland. Heute schließen sich ihm 16 Landesverbände und rund 740 örtliche Tierschutzvereine mit 550 vereinseigenen Tierheimen oder Auffangstationen an. Damit ist er Deutschlands größter Tierschutzdachverband und zugleich Naturschutzverband. Diese Vereine und Verbände leisten praktische Tierschutzarbeit vor Ort, setzten sich zum Ziel, rechtliche Grundlagen für den Tierschutz zu verbessern und bilden in Einrichtungen oder in Vorträgen Tierschützer und Interessierte weiter. In diesem Bereich werden auch Kinder und Jugendliche gefördert. Zudem informiert der Deutsche Tierschutzbund die Öffentlichkeit und vernetzt Mitglieder zur Stärkung des Tier- und Naturschutzes. Ihre Erkenntnisse ziehen die Tierschützer aus eigenen Recherchen und Forschungsergebnissen sowie wissenschaftlichen Grundlagen. Wichtig dabei ist ihnen die Unabhängigkeit, weswegen sie keine institutionellen Förderungen annehmen.

Die Albert Schweizer Stiftung

Wolfgang Schindler war 2000 der Gründer der Albert-Schweizer-Stiftung. Diese ist eine deutschlandweite Tierschutz- und Tierrechtsorganisation mit Sitz in Berlin und einer weiteren Tochterstiftung in Warschau. Mit dem Leitgedanken Albert Schweizers „Ehrfurcht vor dem Leben“ konzentrieren sie sich bei ihrer Arbeit besonders auf den Schutz der Rechte von Tieren im Bereich der Nutztiere in Massentierhaltung. Dabei bestehen ihre Tätigkeiten hauptsächlich aus häufiger Zusammenarbeit mit Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft, Aufzeigen von alternativem Konsum von Tierprodukten, Unterstützung von Organisationen, die gegen Tierschutzrechtverstöße in Massentierhaltung vorgehen und weiterer politischer Arbeit. Als Grundstein für weiteres Handeln setzten sie sich für die Abschaffung der Käfighaltung ein. Auch spricht sich die Albert-Schweizer-Stiftung für eine vegane Ernährungsweise als derzeit ethisch beste Lösung aus.

PETA Deutschland e.V.

PETA Deutschland wurde 1993 gegründet und ist mittlerweile Deutschlands größte Tierrechtsorganisation. Ihre Partnerorganisation PETA USA gibt es seit 1980. Sie konzentrieren sich auf die Aufdeckung von Tierquälerei und das Überzeugen von Unternehmen und Einrichtungen, Tiere artgerecht zu halten. Dies machen sie auch mithilfe von Protesten und Petitionen transparent. Ihr Markenzeichen ist dabei ihre aufsehenerregende Arbeitsweise. Denn durch Aktionen, die oft durch die Medien gehen, übt PETA Druck auf Politik und Wirtschaft aus. Außerdem ist PETA eine gemeinnützige Organisation und wird nicht staatlich unterstützt.