Wusstet ihr, dass wir einen Olympiasieger bei uns an der Schule haben? Hanna Bugl (Klasse 10c) gewann kürzlich als DEB-Torhüterin im Eishockey bei den Olympischen Jugendspielen in Südkorea im Spiel gegen die Schweiz die Bronzemedaille. Wir sind sehr stolz auf sie und ihre Nationalmannschaft. Aus gegebenem Anlass gab sie uns ein exklusives Interview!








Hallo Hanna, danke, dass du dir Zeit nimmst für unser Interview. Wie geht es dir aktuell, hast du schon ganz realisiert, was da eigentlich in Südkorea genau passiert ist?
Mir geht es sehr gut. Ja, ich habe es mittlerweile realisiert und bin unglaublich glücklich, dass dort alles so gelaufen ist, wie ich es mir erträumt hatte.
Gehen wir noch einmal einen Schritt zurück zu den Anfängen deiner Karriere. Wie bist du eigentlich zum Eishockey gekommen und dann im Profibereich gelandet?
Mein Bruder spielt auch im Profibereich Eishockey und ist ebenfalls Torwart. Schon als Kind wollte ich Eishockey spielen und ich habe dann schließlich mit drei Jahren angefangen. Durch viel Training etc. wurde dann der deutsche Eishockey-Bund aufmerksam und so spiele ich dort seit 2022.
Warst du von Anfang in der Position der Torhüterin oder ist sie erst später zu dir „gekommen“?
Beim Eishockey muss man immer zuerst das Schlittschuhlaufen lernen. Ich habe die Laufschule gemacht und war dann in der Fördergruppe als Spielerin. Mit sechs Jahren wollte ich unbedingt ins Tor gehen, weil ich so sein wollte wie mein Bruder.
Eishockey gilt ja bekanntlich als körperlich durchaus fordernde und nicht ganz ungefährliche Sportart. Hast du dich schon einmal verletzt dabei?
Ich persönlich hatte noch keine schlimmeren Verletzungen als haufenweise blaue Flecke und Prellungen.
Du bist ja noch Schülerin hier bei uns an der Schule. Ist es schwierig, den Sport und die schulischen Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen?
Also ich bin es eigentlich nicht anders gewöhnt, aber gerade während der Schulaufgabenphasen kann es schon sehr anstrengend werden, beides unter einen Hut zu bringen, da ich auch gerne noch Zeit für Familie und Freunde hätte.
Wie sieht eigentlich eine „normale“ Woche bei dir aus?
Ich trainiere Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag und habe dann Samstag und/oder Sonntag Spiele. Wenn ich von der Schule nach Hause komme, muss ich in der Regel direkt lernen, dass ich schon was vorm Training geschafft habe. Wenn ich dann am Abend zurückkomme, bin ich im besten Fall fertig und habe Pause – oder ich muss noch weiterlernen. In meiner Freizeit schaue ich dann sehr gerne Eishockey, am liebsten bin ich in Straubing und schaue die Spiele von meinem Bruder.
Zurück zu deinem Erfolg bei den Olympischen Jugendspielen: Hast du damit gerechnet, dass eure Mannschaft es bis zu einer olympischen Medaille schafft?
Wir hatten es natürlich alle gehofft, dass wir eine Medaille mit nach Hause nehmen können. Ich wusste, dass die Teams dort mindestens mit uns auf Augenhöhe spielen werden und deswegen wusste ich, dass wir das Turnier nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen. Allerdings war ich optimistisch und wusste: Wir müssen dafür kämpfen!
Wie geht ihr in der Mannschaft mit Druck und vielleicht sogar Konflikten um?
Das umgehen mit dem Druck lernt man in den Trainingseinheiten. Bei Konflikten versucht man das untereinander friedlich zu lösen, wenn das nicht funktioniert, dann wird der Mannschaftskapitän eingeschaltet und falls dies nicht ausreicht, um das Problem zu lösen, wird der Trainer informiert.
Was geht einem bei einem derartig wichtigen Spiel, wo es um so viel geht, eigentlich durch den Kopf? Steht man unter Druck?
Natürlich steht man in gewissem Maße unter Druck. Dieser Druck motiviert mich persönlich aber, da ich weiß: Ich muss einfach mein Bestes geben. In meinem Kopf ist bei Spielen viel und wenig gleichzeitig. Man versucht bei der Sache zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen. Es ist immer diese Stimme im Kopf, die einem sagt: Man darf nicht verlieren, keine Fehler machen usw. Diese Stimme muss man allerdings ausschalten und einfach versuchen die Leistung zu erbringen, die man erbringen kann.
Wie hast du den Zeitpunkt des Sieges emotional erlebt?
Am Anfang konnte ich es gar nicht realisieren. Ich habe es erst, nachdem ich die Medaille das erste Mal in der Hand hatte, geglaubt. Aber direkt nach dem Sieg war ich natürlich sehr glücklich und stolz auf unser Team.
Die Redaktion der Schülerzeitung bedankt sich für das exlusive Interview und wünscht Hanna im Namen der Schulfamilie weiterhin viel Freude und Erfolg im Sport und natürlich auch in der Schule und im Privaten.