Lexikonartikel: Kirta – Nicht einfach nur ein weiteres Volksfest!

Der Kirta – in manchen Regionen auch Kirchweih, Kirtag oder Kerwa genannt – ist ein traditionelles bayerisches Fest, das an die Weihe einer Kirche erinnert. Der Begriff leitet sich von Kirchweih ab (Kirche + Weihe) und bezeichnet ursprünglich den Jahrestag, an dem die örtliche Pfarrkirche geweiht wurde.

Ursprung und Bedeutung

Ursprünglich war der Kirta ein kirchliches Gedenkfest: An diesem Tag wurde der Schutzpatron der Kirche geehrt, es fanden Festgottesdienste und Prozessionen statt. Mit der Zeit entwickelte sich daraus ein volkstümliches Fest, das über das rein Religiöse hinausging. Der Kirta wurde zum gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres – mit Musik, Tanz, Marktständen und typischen Speisen.

Traditionen

Typische Kirta-Bräuche sind das Kirta-Tanzen (oft mit Tracht und Blasmusik), das Aufstellen eines Kirta-Baums (ähnlich dem Maibaum) und das Kirta-Essen. Besonders bekannt ist das „Kirta-Hendl“ (Brathendl) oder das „Kirta-Gansl“ (Ganslbraten).

Zeit und regionale Varianten

Heute ist der Kirta eine Mischung aus kirchlicher Feier, Dorffest und Volksfest. Viele Orte pflegen alte Bräuche weiter – etwa das Kirta-Tanzen in Tracht, das Kirtahutschn (Schaukeln auf langen Holzbrettern) oder den Kirta-Markt. Für viele Menschen ist er ein Symbol bayerischer Lebensfreude, Gemeinschaft und Brauchtumspflege.

Der Termin des Kirta war ursprünglich für jede Pfarrei unterschiedlich. Seit König Ludwig I. 1866 den „Allgemeinen Kirta“ auf den dritten Sonntag im Oktober festlegte, wird in weiten Teilen Altbayerns an diesem Wochenende gefeiert. In Franken, Schwaben und der Oberpfalz bleiben vielerorts die ortsbezogenen Kirchweihen erhalten, meist rund um den Weihetag der jeweiligen Kirche.

Fankultur im Wandel der sozialen Medien

Fan-Sein sah früher ganz anders aus. Während man damals Poster, CDs und Magazine gesammelt hat, läuft heute vieles anders und vor allem digital ab. Heutzutage hat Social Media extrem viel Bedeutung für Fans, die mit ihrem Idol in Kontakt treten wollen. Statt Fanbriefe zu schreiben oder auf ein Meet-and-Greet zu warten, können sie direkt Bilder, Videos, News oder eigene Meinungen über ihre Idole posten – für ein weltweites Publikum. Und genau darum soll es heute gehen!

Fan-Accounts sind Profile in sozialen Netzwerken wie Instagram, TikTok oder YouTube, die von Fans erstellt und betrieben werden. Ihr Ziel ist es, Inhalte über eine bestimmte Person, Gruppe oder ein Thema zu teilen – zum Beispiel über Musiker, Schauspieler, Sportler, Serien oder Filme. Typisch für Fan-Accounts sind Bilder, Videos, News, Reposts, kreative Beiträge (wie Edits oder Memes) und persönliche Kommentare. Dabei geht es meist um Unterstützung, Bewunderung und den Austausch mit anderen Fans.

Zu diesem Thema hab ich Elena interviewt, die ihren Fan-Account vor knapp zwei Jahren gestartet und mir ein paar spannende Dinge erzählt hat! In diesem Artikel erfahrt ihr, wie viel Arbeit in einem Fan-Account steckt, welche Schwierigkeiten er mit sich bringt und wie sich unter anderem die Beziehung zum Künstler und den Fans verändert!

Elenas Account, der ursprünglich dazu gedacht war, Zeichnungen ihres Lieblingssängers zu veröffentlichen, ist mittlerweile stark gewachsen und hat nach zwei Jahren fast 1200 Follower. Nun hängt eine Verantwortung und wesentlich mehr Arbeit dran. „Ich poste jeden Tag in den Stories und es hängt ganz davon ab, was ich in meinem Privatleben alles zu tun habe. Manchmal kann ich den ganzen Tag Beiträge bearbeiten und manchmal nur 2 Storys posten“, so Elena.

 Außerdem lädt sie auf TikTok alle zwei Tage mindestens einen Beitrag hoch. Geld verdient sie damit nicht. „Ich [mache] [..] alles freiwillig und ich liebe das, was ich mache und es macht mir extrem viel Spaß!“ Trotzdem sei es ein großer Zeitaufwand, sich neben Schule, anderen Hobbys und privaten Verpflichtungen auch noch Gedanken darüber zu machen, welche neuen Beiträge in dieser Woche erscheinen oder wie sie gestaltet sein sollen.

Natürlich wünschen sich viele Fans, dass ihr Idol ihre Beiträge sieht – gerade dann, wenn besonders viel Zeit und Mühe in einen Post geflossen sind. Die Realität ist jedoch oft eine andere, vor allem bei Künstlern mit einer großen Reichweite. Für viele Fans macht es einen Unterschied, ob sie fünf Minuten oder mehrere Tage an einem Beitrag gearbeitet haben. Die Hoffnung auf Anerkennung bleibt trotzdem bestehen.

Für Elena jedoch lohnt sich die Arbeit: „Ich habe so unglaublich viele neue Leute kennengelernt, wofür ich mehr als dankbar bin! Ich stehe täglich im Kontakt mit so vielen Fans und gehe auch gemeinsam zu Shows mit Freunden, die ich dank diesem Account kennengelernt habe.“

Elena selbst hat glücklicherweise noch keine Hasskommentare erhalten und auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Dennoch ist die Gefahr, wenn man sich öffentlich positioniert, größer, in einen negativen Fokus gerückt zu werden. Innerhalb von Fan-Communities kann dies auftreten, wenn ein Fan-Account des Künstlers Beachtung findet, während andere Fans sich übergangen fühlen.

Elenas Geschichte zeigt, wie sehr sich Fan-Sein im digitalen Zeitalter verändert hat – und welche Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen damit einhergehen. Was früher durch Poster an der Wand und Fanbriefe Ausdruck fand, findet heute in kreativen Posts, Community-Austausch und täglichem Engagement auf Social Media statt. Auch wenn viel Zeit und Mühe dahintersteckt, bleibt für viele – wie für Elena – vor allem eines im Mittelpunkt: die Freude daran, ihre Begeisterung mit anderen zu teilen. Und genau das macht Fan-Sein heute aus.

Exklusiv: Projektvorstellung bpb Teil V

Auch in diesem Schuljahr nahmen im Rahmen des SpG-Unterrichts unterschiedliche Klassen am Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Gruppen teil. Herausgekommen sind tolle Produkte zu ganz unterschiedlichen und brandaktuellen Themen. Wie gewohnt, findet ihr alle weiteren Produkte wöchentlich auf unserem Blog. Viel Spaß beim Anschauen und Anhören und herzlichen Dank an die beiden Klassen!

Der Beitrag in dieser Woche stammt von der Klasse 11d und befasst sich in Form einer Wandzeitung mit Verschwörungstheorien.

Exklusiv: Projektvorstellung bpb Teil IV

Auch in diesem Schuljahr nahmen im Rahmen des SpG-Unterrichts unterschiedliche Klassen am Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Gruppen teil. Herausgekommen sind tolle Produkte zu ganz unterschiedlichen und brandaktuellen Themen. Wie gewohnt, findet ihr alle weiteren Produkte wöchentlich auf unserem Blog. Viel Spaß beim Anschauen und Anhören und herzlichen Dank an die beiden Klassen!

Der Beitrag in dieser Woche stammt von der Klasse 11d und befasst sich in Form eines Videos mit Verschwörungstheorien.

Exklusiv: Projektvorstellung bpb Teil III

Auch in diesem Schuljahr nahmen im Rahmen des SpG-Unterrichts unterschiedliche Klassen am Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Gruppen teil. Herausgekommen sind tolle Produkte zu ganz unterschiedlichen und brandaktuellen Themen. Wie gewohnt, findet ihr alle weiteren Produkte wöchentlich auf unserem Blog. Viel Spaß beim Anschauen und Anhören und herzlichen Dank an die beiden Klassen!

Der Beitrag in dieser Woche stammt von der Klasse 11d und befasst sich in Form eines Videos mit dem Thema „Diskriminierende Verschwörungsmythen“.

Schüler der Klasse 11c gewinnen beim Wettbewerb der bpb

Im Rahmen des jährlich wiederkehrenden Wettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung konnte unser Gymnasium erneut Gewinne erzielen. Eine Gruppe der Klasse 11c z. B. sicherte sich einen Geldpreis von insgesamt 150€ in der Rubrik „Politik brandaktuell“.

Wir gratulieren ganz herzlich und stellen den Siegerbeitrag hier zur Ansicht ein! Es handelt sich dabei um ein Erklärvideo zum Thema „Präsidentschaftswahlen in den USA 2024“.

Weitere Wettbewerbsbeiträge, auch von anderen Gewinnern, finden sich in den kommenden Wochen immer donnerstags.

New Adult – Das weltweit berühmte Genre

Seit den späten 2000er-Jahren hat sich ein Genre den Büchermarkt hochgekämpft und ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Es lebt von jungen Erwachsenen, die sich in der Welt zurechtfinden sollen und sich in dieser Lebensphase verlieben. Jeder Protagonist geht dabei seinen eigenen Weg, der häufig von Themen wie Selbstverwirklichung, der Suche nach wahrer Liebe und nicht selten auch von Herausforderungen im Bereich der mentalen Gesundheit geprägt ist.

Zudem lebt das Genre von ästhetisch gestalteten Buchcovern und Welten, die man sonst nur aus Filmen oder Fotos kennt – Buchtitel sind meist in englischer Sprache verfasst und häufig gibt es Zusatzartikel wie Farbschnitt, Charakterkarten oder Page-Overlays. Beispiele dafür sind die Green-Valley-Love-Reihe von Lilly Lucas oder die Dunbridge-Acadamy-Reihe von Sarah Sprinz. Autoren, die sich in dieser Branche etabliert haben, sind Ayla Dade, Mona Kasten oder auch Colleen Hoover. Ich spreche vom Genre New Adult! Wahrscheinlich hat jeder von euch schon einmal dieses Wort gehört – und genau um dieses Genre soll es in diesem Text gehen!

Anfangs stellen wir uns alle die Frage: warum genau dominiert dieses Genre den Büchermarkt und warum ist es so beliebt bei jungen Lesern? Das ist eine Frage, die sehr leicht zu beantworten ist. Dadurch, dass universelle Themen angesprochen werden, die der Leser meistens gut nachempfinden kann, weil die Charaktere realitäts- und altersnah konstruiert sind, können sich viele Menschen damit identifizieren und finden Verständnis. Außerdem haben in den letzten Jahren vor allem BookTok und Bookstagram zur Nachfrage beigetragen. Hierbei handelt es sich um Online-Communitys, die auf den sozialen Plattformen TikTok und Instagram ihr Zuhause finden. Nutzerprofile, die auf die Bewertung von Büchern ausgelegt sind, legen ihre Meinung über ein bestimmtes Buch in Videos oder Beiträgen dar, stellen ihre Lieblingsbücher vor und tragen so massiv zum Marketing bei. Daraus entstehen dann sogenannte Hypes, die bestimmten Büchern zu weltweiter Bekanntheit verhelfen. Schlussendlich kann man zusammenfassen, dass New Adult beliebt geworden ist, weil es die universellen Erfahrungen des Erwachsenwerdens aufgreift – mit all ihren Höhen und Tiefen. Es bietet einen Kommunikationsort, der vielfältig und kreativ ist und viele junge Erwachsene ermutigt.

Jetzt möchte ich über einen Themenbereich sprechen, der erst durch das Genre New Adult entstanden ist – Booktropes. Hierbei handelt es sich um wiederkehrende Motive, Themen oder Elemente in Büchern, wie zum Beispiel das Love Triangle. Zwei Charaktere, meistens Jungs, konkurrieren um die Protagonistin, in der Hoffnung, dass sie sich verliebt. Meistens weiß die Protagonistin selbst nicht genau, welchen von beiden sie liebt.
Ein weiteres, oft benutztes Beispiel ist der Slowburn. Es kennzeichnet sich durch die Liebesgeschichte, die sich verhältnismäßig langsam entwickelt und durch viele Missverständnisse oder Probleme gekennzeichnet ist, die die Protagonisten immer wieder auf die Probe stellen.
Und zum Schluss natürlich das bekannteste Trope: Enemies to Lovers. Das Buch-Pärchen ist anfangs verfeindet oder versteht sich nicht sonderlich gut miteinander. Im Lauf der Geschichte verwandelt sich dieser Hass in Liebe.

Gegen Ende kann man sich jedoch immer zwei Fragen stellen. Was ist zu kritisieren? Was zu befürworten? Grundsätzlich kann man eine Tatsache betrachten: New Adult setzt sich mit der Selbstfindung auseinander, was in der heutigen Zeit ein wichtiges Thema ist. Außerdem beschreibt das Genre eine große Vielfalt an Charakteren und deren Hintergrundgeschichten – mehr Diversität in Bezug auf ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung und Geschlechterrollen.

Jedoch stolpert man immer wieder über stereotypische Klischees, wie dem bösen Jungen, der die Mädchen verführt oder dem ungeschickten Mädchen, das gerettet wird – meist durch den bösen Jungen. So werden Werte vermittelt, die mit der Realität nichts zu tun haben. Zusätzlich stehen intensive, oft übertriebene dramatische Konflikte im Vordergrund, die nicht immer realistisch oder glaubwürdig sind. Durch den großen Themenbereich Romantik wird manchmal der Eindruck vermittelt, dass die Lösung aller Lebensprobleme in einer „großen Liebe“ zu finden ist. Dies kann junge Leser dazu verleiten, unrealistische Vorstellungen über Beziehungen zu entwickeln.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass New Adult in den letzten Jahren durch die mediale Beliebtheit und dem Thema Selbstfindung massiv an Popularität gewonnen hat. New Adult vereint eine große Leserschaft und kreiert einen neuen Kommunikationsort, der die Jugend anregt, zu einem Buch zu greifen.