Glaube und Religion
Der Glaube an Gott hat für uns einen zentralen Stellenwert. Diese Rubrik soll dem gebührend Raum geben (z. B. religiöse Gedanken zu Ereignissen, Gedichte, Sorgen und Hoffnungen in der Welt, Berichte etc.)
Sankt Martin – mehr als nur ein Laternenfest
Die Geschichte vom Heiligen Martin ist voller Güte und Nächstenliebe. Was es mit dem Reiter, seinem roten Mantel und den Laternenumzügen auf sich hat, erfahrt ihr im Video!
Erholsame Ferien!
Wir wünschen allen Mitgliedern der Schulfamilie erholsame Allerheiligenferien. Welcher spezielle und für viele auch nicht ganz einfache christliche Feiertag in diese Ferienwoche fällt, erfahrt ihr im nachfolgenden Video:
Das chinesische Mondfest

ein Gastbeitrag von Victoria Fisslinger, 6b
Das Mondfest ist ein großes Fest, das dieses Jahr am 29. September in China gefeiert wurde. Es ist immer im Mondkalender der 15. Tag des achten Monats (wir in Deutschland haben den gregorianischen (Sonnen-)Kalender und der ist anders als der Chinesische (Mond-)Kalender. Der 8. Monat ist nicht der August, da der chinesische Jahresanfang erst im Februar ist. Und an diesem Tag ist immer Vollmond.
Die Familie zündet schöne Laternen an, überreicht Geschenke, dekoriert die Straßen mit Lichtern und backt Mondkuchen, das traditionelle leckere chinesische Gebäck. Es gibt verschiedene süße Bohnenpasten und eine schöne Kuchenform. Das leckere Gebäck ist aber schwer zu machen und deswegen kaufen die meisten sie, was allerdings nicht gerade billig ist. Trotzdem kann man sich das ja immer wieder mal erlauben lassen.
Die Kinder basteln and diesem Tag auch Laternen (wir in Deutschland stellen uns das eher wie am Sankt-Martins-Tag vor, an dem die Kinder bunte Laternen basteln und damit dann durch die Straßen wandern). Natürlich bewundern die Familien den Mond und grillen zusammen. In manchen Städten gibt es sogar Lichtshows, die man dann zum Beispiel am Strand oder in einem großen Einkaufscenter bestaunen kann.
Der Ursprung des Mondfestes ist sehr alt und hat viele Legenden. Eine der bekanntesten ist die von Chang’e, der Mondgöttin, und ihrem Mann Hou Yi, dem Bogenschützen. Sie lebten in einer Zeit, als es zehn Sonnen am Himmel gab, die die Erde austrockneten. Die Menschen litten jeden Tag unter der Hitze und Dürre. Es gab keine Ernte und alles Schöne verwelkte.
Hou Yi, ein Bogenschütze und ein Held der damaligen Zeit, wollte die Menschen von ihrem Leiden befreien. Deswegen stieg er eines Tages auf den Gipfel des Berges Kunlun, schoss neun Sonnen ab und rettete die Welt von ihrer Hitzeplage. Als Belohnung erhielt er von der Göttin ein Elixier der Unsterblichkeit. Er gab das Elixier Chang‘e, in der Hoffnung, dass sie es eines Tages zusammen trinken werden.
Aber irgendwann kam sein Lehrling Fengmeng und versuchte es zu stehlen, um selbst ein Gott zu werden. Während Hou Yi auf der Jagd war, schlich er zum Zimmer von Chang’e. Er drohte ihr und wollte, dass sie ihm das Elixir gab, aber stattdessen trank sie das Elixier in einem Zug aus, um es zu schützen. Auf einmal fing sie an zu schweben – immer höher, bis sie auf dem Mond landete. Als Hou Zi zurückkehrte, sah er ein weinendes Dienstmädchen, das ihm die ganze Geschichte erzählte.
Als er an jenem Abend trauernd zum Mond hinaufschaute, erkannte er eine verschwommene Gestalt. Es war Chang’e! Sofort holte er einen Tisch und legte dort ihre Lieblingssüßigkeiten hinauf. Während dieser Zeit war sie schon eine Fee geworden und wohnte in ihrem Palast. Als die anderen Menschen dies erfuhren, begannen sie ihr auch sogenannte Opfergaben zu bereiten. Sie beteten für Sicherheit und Glück. Daraus wurde dann eben das Mondfest.
Eine andere Legende ist die von Wu Gang, dem Holzfäller, der nach Unsterblichkeit strebte. Er hatte einen Lehrer um die Magie zu lernen, war aber faul, ungeduldig und gab dann immer wieder auf, wenn er einmal etwas begonnen hat. Der Himmelskaiser war darüber nicht erfreut und bestrafte ihn, indem er ihn zum Mond schickte, auf dem er vor dem Mondpalast einen Lorbeerbaum fällen sollte. Als Strafe für seine Faulheit wuchs der Baum immer wieder nach, so dass Wu Gang nie fertig wurde. Man sagt, dass man den Lorbeerbaum und seine Silhouette noch heute auf dem Mond sehen kann. Die Moral dabei ist, dass man nicht immer so faul sein soll, weil man dann im Leben nichts erreicht. Die Menschen feiern und hoffen das dies auch nicht passiert. Sie hoffen, dass man immer besser wird und nicht verliert. Man fand übrigens heraus, dass diese Geschichte von Schriftstellern in der Sui- und Tangdynastie (6. bis 10. Jahrhundert) veröffentlicht wurde. Trotzdem kennt man sie auch heute noch.
Das sind einige der Geschichten, die das Mondfest so besonders machen und seine Entstehung erklären. Das Mondfest ist ein altes und schönes Fest, das die chinesische Kultur und Tradition widerspiegelt.
Feiertag spezial!
Die Pest: Der Schwarze Tod im Mittelalter

Da ich dieses Thema in Deutsch behandle, dachte ich mir, dass ich euch ein bisschen davon erzähle.
Kurz und knapp:
Die Pest ist…
- eine hochansteckende Infektionskrankheit.
- der Grund, dass im Mittelalter (14. Jahrhundert ) ein Drittel der damaligen Bevölkerung von Europa gestorben ist.
Die Pest brach das erste Mal im Jahr 1347 aus. Vermutlich breitete sich der Schwarze Tod vom vorderen Orient nach Mitteleuropa aus. Die Hafenstadt Caffa auf der Krimhalbinsel, das heutige Feodosija in der Ukraine, war damals eine der wichtigsten Handelskolonien Genuas. Über diese Handelswege wurde die Pest dann in Europa verbreitet.
Die Pest, auch als der Schwarze Tod bezeichnet, war der erste große europäische Ausbruch des Pest-Erregers und die zweite Pestpandemie. Sie führte zu einer Vielzahl wirklich tiefgreifender Auswirkungen auf die europäische Geschichte. Der Schwarze Tod hat sich über einen Zeitraum von sieben Jahren in Europa ausgebreitet und einen Großteil der Bevölkerung dahingerafft. Die Folgen der Seuche auf die Gesellschaft waren verheerend. Ab dem Jahr 1349 im Dezember breitete sich die Krankheit auch in London, Frankfurt und in Marsaille in Paris rasant aus.
Methoden, um sich damals vor der Pest zu schützen, waren:
- Tücher vor dem Gesicht tragen
- Duftende Kräuter zu verbrennen
- Rosenwasser versprühen
- Vogelschnabelförmige Maske tragen (vor allem die Ärzte )
- Mit Essig einreiben
Einen Impfstoff gab es zur damaligen Zeit noch nicht!
Es existierten zwei verschiedene Arten der Pest:
- Die Beulenpest (mit Symptomen):
- Hohes Fieber
- Übelkeit
- Geschwollene Lymphknoten, vor allem an Leiste und Achselhöhlen
- Eiternde Geschwüre
- Beulen mussten aufgeschnitten werden, um den krankmachenden Eiter zu entfernen
- Sehr schmerzhaft und bestialischer Gestank
- Vermutlich Ursache und Übertragungsweg der Krankheit
2. Die Lungenpest (mit Symptomen):
- Keine Beulen
- Blut spucken
- Hartnäckiger Husten
- Hochansteckend
- Nichts schien hilfreich
Nun war immer noch unklar, was genau der Grund zur Verbreitung der Pest war.
Gläubige behaupten, dass die Juden an all dem schuld waren, und dass Gott deswegen zornig war und die Menschen bestrafen wollte.
Deswegen legte der Papst einige Regeln fest:
- Jeden Tag zu Gott beten und um Vergebung bitten
- Rache an den Juden
- Juden aus ihren Häusern, wenn nicht sogar aus der Stadt, vertreiben
Man tötete und verfolgte die Juden sogar, verbreitete Gerüchte, nahm ihnen all ihren (wertvollen) Besitz.
Papst Clemens der VI (um 1292 bis 1352) versucht die Menschen zur Vernunft zu bringen, u.a. im Rahmen verschiedener Rundschreiben:
- Juden würden auch durch die Pest sterben
- Die Pest befindet sich auch dort, wo keine Juden waren
- Es wären nur bestimmte Gebiete betroffen
Aber dadurch wurde das Judenpogrom nicht verhindert, im Gegenteil: Es wurde an manchen Orten sogar noch schlimmer. In Augsburg oder in Stuttgart wurden die Juden verfolgt. In Heidelberg wurden alle aufgefundenen Juden getötet, aber am schlimmsten war es dennoch in Freiburg, denn dort wurden alle Juden (Kinder ausgenommen) auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wer die Chance hatte zu fliehen, musste für immer seine (damalige) Heimat verlassen.
Obwohl alle Juden dann verschwunden waren, wütete die Pest immer noch massiv. Die Ärzte und Mönche wollten die körperlichen Beschwerden lindern und versuchten weiterhin eine Medizin zu finden. Doch wie die Wissenschaftler dachten, ist mir persönlich ein Rätsel, lässt sich aber mit der damaligen Zeit erklären, in der man einfach noch nicht so viel wusste wie heute. In der Universität von Paris im Jahr 1348 kamen die Wissenschaftler zu folgendem Ergebnis:
- Die Planeten stehen ungünstig
- Dies führte zu giftigem Nebel und zu unsichtbaren Gasen
In Italien und in England wütete die Pest damals aber am stärksten, denn dort starben die Menschen sprichwörtlich wie die Fliegen. An immer mehr Häusern prangte das Pestkreuz, ein Zeichen, das den Ausbruch der Seuche anzeigte. Kaum ein Arzt oder Besucher wagte es, die Häuser zu betreten. Am Abend wurden die Leichen eingesammelt und so mit einem Karren vor die Stadt gebracht. Aus dem Grund, dass die innerstädtischen Friedhöfe immerzu überfüllt waren, wurden die neuen Verstorbenen meistens außerhalb der Stadtmauern abgelegt. Dort wurden sie nur in ein Tuch gehüllt und in Massengräbern beigesetzt. Die Totenglocken, die sonst immer zu Beerdigungen läuteten, schwiegen in den Zeiten der Pest, um die noch Lebenden nicht noch mehr zu ängstigen. Jeder hatte Angst, dass er als Nächster an der Reihe war und fürchtete um sein Leben. Einige beteten unaufhörlich zu Gott, übten Verzicht und schlugen sich mit Peitschen die Haut blutig. Sie hofften so für ihre Sünden zu büßen und von schrecklichen Gottesstrafen verschont zu bleiben.
Der wahre Grund für die Ausbreitung der Pest waren nicht die Juden oder Planetenkonstellationen, in Wirklichkeit waren Flöhe die Ursache. Sie ernährten sich von frischem Rattenblut, aber die Nagetiere trugen Erreger, winzige Bakterien, in sich. Ein Floh, der sich dann bei dem Nagetier sattgetrunken hatte, hatte vielleicht als nächstes Ziel den Menschen. So wurden die Menschen angesteckt. Die Stadtbewohner legten damals nicht so großen Wert auf Hygiene wie wir heute bzw. konnten sie nicht realisieren, weswegen sich Ratten und Ungeziefer in Menschennähe besonders wohl fühlten. Die einzige Möglichkeit, die Verbreitung zu verhindern, war es, die winzigen Bakterien zu töten. Damals war das aber noch nicht möglich, erst seit 100 Jahren etwa gibt es Antibiotika, die gegen die Pest helfen. Sie gilt heute aber in Europa als grundsätzlich ausgerottet. Im Mittelalter hingegen war auch das Vieh sich selbst überlassen, keiner konnte sich mehr um die Felder Feld kümmern und fast alle Häuser wurden ausgeraubt.
Natürlich gibt und gab es andere schlimmere Katastrophen wie zum Beispiel Erdbeben oder Überschwemmungen, aber die Pest von 1347 bis 1352 war ein besonders einschneidendes und schlimmes Ereignis!
Schöne Herbstferien!

Die Redaktion der Schülerzeitung wünscht allen Mitgliedern unserer Schulfamilie schöne und erholsame Herbstferien. Die Auflösung zum Rätsel der Woche gibt es am Montag nach Allerheiligen. Allerheiligen ist übrigens ein kirchlicher Feiertag. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr im kurzen Erklärvideo unten.
Gute Erholung und bis in einer Woche!
Eure Redaktion
Pfingsten spezial
Exklusiv: Ostern und die Geschichte von Jesus
Familientradition – Landshuts Krippen am Christkindlmarkt
ein Gastbeitrag von Maxima Miesslinger
Das Schnitzen, speziell von Krippen, hat in Peter Huppmanns Familie Tradition. Jährlich stellt Peter Huppmann seine Weihnachtskrippe am Landshuter Christkindlmarkt zur Schau. Eine große Hilfe ist ihm seine Frau Charlotte Huppmann, die ihm hilft, die Schnitzfiguren einzukleiden.
Zur Tradition
Peter Huppmann wuchs mit Krippen auf, bereits sein Großvater ging der Schnitzerei nach. Auch sein Vater Eduard Huppmann fertigte Holzfiguren an. Da sich dieser nicht mehr mit der „gewöhnlichen“ Anfertigung der Figuren zufriedengab, stellte er ab sofort die Körpergelenke nicht mehr aus Draht, sondern in Holzgelenken (Kugelgelenken) her. Die Gelenke sind nun mit hölzernen Kugeln verbunden, dies ermöglicht den Figuren Flexibilität in ihrer Verwendung, da sie nun nahezu jede Position vom Stehen bis zum Sitzen einnehmen können. Außerdem kann eine Figur durch Wechseln seiner Kleider von einem Hirten zu beispielsweise einem der zwölf Jünger Jesu verwandelt werden. Trotzdem besteht die Schnitzfigur vollständig aus Holz, auch die Kugelgelenke. Eduard Huppmann stellte jährlich seine Weihnachtskrippe aus Figuren und Tieren in München für die Theatinerkirche St. Joseph, St. Lorenz und St. Helena zur Schau. Er schaffte es sogar Menschen aus Italien, England und den USA mit seinen Werken zu beeindrucken.
So stieg auch Peter Huppmann in die Fußstapfen seines Vaters und übernahm vor ca. 30 Jahren die Werkzeuge seines Vaters und schnitzt seitdem leidenschaftlich an Krippenfiguren und Tieren. Zurzeit ist Peter Huppmann der einzige Krippenhersteller, der für seine Anfertigung von Krippenfiguren noch Kugelgelenke verwendet und nach altbayerischer Krippentradition arbeitet. Außerdem stellt er jährlich dem Christkindlmarkt in Landshut seine Weihnachtskrippe zur Verfügung und verbringt dabei mehrere Stunden, um seine Krippe aufzubauen. Zudem werden seine Krippen an verschiedenen Orten ausgestellt.
Für das Ankleiden der Holzfiguren ist Peter Huppmanns Frau zuständig. Charlotte Huppmann fertigt die Kleider mit Hand und nach Maß. So wird jede Figur von ihr allein angekleidet.

Peter Huppmann vor einer seiner Krippen
