Die neue Reihe „Leben im Mittelalter“ stammt von der Klasse 7c, die im Rahmen ihrer Recherchen zum Mittelalter im Fach Deutsch unterschiedliche Beiträge für die Schülerzeitung liefert. Herzlichen Dank dafür!
Die Pest, auch der Schwarze Tod genannt, ist eine Seuche, die besonders im Mittelalter, im 14.Jahrhundert, wütete. Sie rottete innerhalb von 6 Jahren ein Drittel der europäischen Bevölkerung aus, was ca. 25 Millionen Menschen waren. Da die Pest hochansteckend war und die Leute nicht wussten, wie sie sich davor schützen konnten, hatte die Krankheit leichtes Spiel.
von Helene Kopp und Antonia Landeck
1. Warum heißt die Pest „Schwarzer Tod“?
Die Bezeichnung der mittelalterlichen Pest, „Schwarzer Tod“, bürgerte sich erst im 17. Jahrhundert ein. Man nannte/nennt sie so, weil sich bei den Betroffenen der Rachen, die Zunge und Beulen (sogenannte „Pestbeulen“), die sich besonders im Hals- und Achselbereich bildeten, schwarz färbten.
2. Die Ausbreitung in Europa/Deutschland
Die Pest kam von Asien nach Europa durch Schiffhandel. Als Erstes trat sie in Ägypten auf und breitete sich von da aus sehr schnell im Mittelmeerraum aus, bis sie letztendlich 1349 in Deutschland das erste Mal im württembergischen Donaukreis auftrat. Im selben Jahr überkam Ellwangen im Jagstkreis und Köln die Seuche. In Landshut gab es die ersten Pesttoten zwischen 1349 und 1350.
3. Wie reagierten die Menschen auf die Seuche?
Sie bauten Pesthäuser, in die sie Pestkranke oder Personen, die Symptome der Pest hatten, einlieferten, um sie so zu isolieren, damit sie keine gesunden Leute anstecken konnten. Die Menschen verbrannten die Häuser der Pesttoten. Sie nutzen auch eine besondere Leichenentsorgung, indem sie Massengräber außerhalb der Stadt gruben und dort die in Stoff gewickelten Leichen legten. Sie führten außerdem Gesundheitspässe und Hygienemaßnahmen ein. Apotheker brauten zudem Tränke aus verschiedenen Kräutern zusammen.
Insgesamt brachten diese Maßnahmen alle nichts, da sie nicht konsequent genug eingehalten wurden und die Leute auch nicht genau wussten, wovor sie sich genau schützen mussten, da man zu wenig über die Seuche wusste.
4. Die Sage der Rosen- und Grasgasse in Landshut
Die Pest wütete in Landshut sehr stark. In zwei Gassen lebten bald keine Menschen mehr; nur wenige hatten sich daraus flüchten können, die restlichen waren der Pest zum Opfer gefallen. Um diese kümmerte sich jedoch niemand, aus Angst vor Ansteckung – und dadurch roch es aus den beiden Totengassen stark nach Verwesung. Die beiden Gassen wurden daraufhin zugemauert.
Nach vielen Jahren riss man die Gassen wieder auf, um sie zu reinigen und wieder benutzen zu können. Es heißt, dass in der einen Gasse wilde Rosen blühten und in der anderen üppiges Gras wuchs. Die Gassen heißen deshalb bis heute Rosen- bzw. Grasgasse.
5. Die Pest heute
Heutzutage gilt die Pest als nahezu ausgemerzt, aber es treten trotzdem noch vereinzelt Fälle auf, wie zum Beispiel 2017 in Madagaskar, wo die Pest ca. 30 Tote forderte. Forscher gehen davon aus, dass es jährlich immer noch bis zu 100 Pesttote gibt.
Im nachfolgenden Clip findet ihr noch weitere Eindrücke zur Pest in Europa und ihre Ausbreitung.