Reihe „Nachhaltig leben“:

Die Klasse 9b hat im Rahmen ihres SoG-Unterrichts ein Projekt auf die Beine gestellt. Es umfasst fachliche Artikel rund um den Themenbereich „Nachhaltig leben“. Artikel dazu erscheinen hier regelmäßig auf der Schülerzeitungsseite. Viel Spaß beim Lesen!

Die wirtschaftliche Entwicklung der BRD in den letzten 50 Jahren

ein Artikel von Gabriel Fuchs, 9b

Als wirtschaftliche Entwicklung eines Landes wird die langfristige Vermehrung der realen Produktionsmöglichkeiten einer Volkswirtschaft verstanden. Der Wachstumsbegriff bezieht sich also auf ein Potential, nicht auf dessen Verwirklichung.

Nach den 50er und 60er Jahren, in denen es ein sehr ein schnelles Wirtschaftswachstum gab, ist zu Beginn der 70er Jahre wieder eine Verlangsamung von diesem Wirtschaftswachstum zu erkennen. In Deutschland gibt es seit den 1970er Jahren ein sehr unstetes Wachstum, das von einigen Auf- und Abstiegen geprägt ist.

Die deutsche Wiedervereinigung in den Jahren 1989 und 1990 hatte natürlich Folgen. Zum einen hatten einige ostdeutsche Firmen keine Chance gegen westdeutsche Firmen. Hinzu kommt die Währungsunion vom 1. Juli 1990, welche der ostdeutschen Wirtschaft kaum Überlebenschancen gab. Der sogenannte „Aufbau Ost“ sowie der ostdeutsche Konsum wurden durch Transfer aus dem Westen finanziert und zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung hatte sich die ostdeutsche Wirtschaft erholt und ist auf einigen Gebieten konkurrenzfähig geworden. Wegen dieses Transfers haben sich die Pro-Kopf-Einkommen im Osten Deutschlands dem Niveau von Westdeutschland angenähert.

Ähnlich wichtig wie der Lebenswandel in der alten Bundesrepublik und der im Osten Deutschlands, ist der Strukturwandel. Die seit den 1950er-Jahren zunächst gleichbleibende Bedeutung des primären Sektors, was die Gewinnung von Rohstoffen in Deutschland meint, wandelt sich dahingehend, dass der Anteil der Landwirtschaft in den 50er Jahren bei den Erwerbstätigen bei 25% lag, heutzutage jedoch nur noch einen Anteil von unter 2% hat. Dennoch wächst die Landwirtschaft seit den 1950er Jahren schneller als die Industrie.

Der Sieger des Strukturwandels war eindeutig der Dienstleistungssektor oder auch tertiärer Sektor genannt, mit einem Anteil von 73% Beschäftigten im Jahr 2009. Zum Beispiel betrug der Anteil der Beschäftigten im Jahr 1950 nur 32,5%.

Auch die Entwicklungen im Arbeitsmarkt, welche Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum hatten, hat sich grundlegend gewandelt. Während im Jahr 1950 die Arbeitslosigkeit 11% betrug, waren es im Jahr 1962 nur noch 3%. Doch ab Mitte der 70er Jahre gibt es einen ständigen und unvermeidlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Außerdem gab es auch einige Tiefpunkte in der deutschen Wirtschaft. Zum Beispiel in den Jahren 1975, 1982 oder 2003. Ein sehr gravierender Einbruch vollzog sich im Jahr 2009, als das reale Bruttoinlandsprodukt, welches den Wert aller Güter und Dienstleistungen in einem Land angibt und bei dem Ursachen, wie zum Beispiel Inflation, berücksichtigt werden, um 5% schrumpfte. Verantwortlich dafür war eine globale Finanzkrise.

Aber auch aktuell hat die Corona-Pandemie einen großen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft und so gab es schon nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 einen Einbruch des realen Bruttoinlandproduktes von knapp 10%. 

Zusammenfassend kann man sagen, dass die allgemeine Entwicklung der deutschen Wirtschaft in den letzten Jahren und Jahrzehnten sehr von der jeweiligen Situation abhängig war und sich immer wieder ändern kann.

Quellen:

Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland | bpb

Coronavirus beherrscht die deutsche Wirtschaft – Wirtschaftsdienst

Nominales und reales BIP: Bruttoinlandsprodukt · [mit Video] (studyflix.de)

Wirtschaftswachstum – Wirtschaftliche Entwicklung seit 1800 – Definitionen (uni-muenster.de)

Bruttoinlandsprodukt (BIP) – Statistisches Bundesamt (destatis.de)