Ich kannte mal ein Mädchen,
es wünschte sich Glück
und war darum ständig verträumt,
kein Wunder also, wenn sie es versäumt.
Sie lebte in ihrer eigenen Welt,
denn dort hatte sie viel Erfolg und eine Menge Geld.
Das große Glück also, wie das Mädchen dachte,
doch was sie nicht wagte, war es aufzuwachen.
Das Glück ist ein riesiges Stück,
das dachte sie.
Und so lag sie da,
Tag für Tag,
bis ihr Traum vom Glück irgendwann zu groß war.
Da kam eine Fee in ihr Zimmer,
sie merkte, dass die Träume des Mädchens vom Glück wurden
immer größer und schlimmer.
„Wach auf, wach auf,
geh hinaus!
Du verschwendest nur Zeit.
Zeit zum Treffen, Zeit für Gemeinsamkeit.“
Das Mädchen hörte nicht drauf
und malte sich weiter seine Träume aus.
Nach Schulschluss am nächsten Tag an der Bushaltestelle
sah es bei ein paar Mädchen einen Hauch Feenstaub.
Die Fee flog herbei.
„Merkst du nicht,
wie allein du bist?
Dass sich keiner mehr für dich interessiert?
Du lebst nicht nur in deiner Welt.
Hast keinen Erfolg und kein Vermögen an Geld!“
Und da war es auf einmal wach.
Und es fühlte sich allein auf diesem Platz.
Sie kannte diese Leute nicht,
sie gehörten nicht zu ihrer Welt,
sie gehörten zu der echten Welt.
Sie rannte in eine einsame Straße,
wo sie keiner sah,
ließ sich schniefend fallen auf eine Bank.
Was hatte sie nur für einen Fehler gemacht?
Den Kopf in den Knien,
weinend und schniefend,
verletzt und zerbrochen.
Was hatte sie in dieser Welt schon verloren?
Doch auf einmal war sie nicht mehr allein,
sie blickte auf und sah in fremde Augen hinein.
Fremd, aber warm.
Mitfühlend und klar.
Die Person legte ihre Hand auf ihre.
Und dann hatte das Mädchen es endlich kapiert.
Sie hatte verstanden, was Glück war.
Sie lächelte scheu, ganz zart
und bemerkte dann, dass auf der Person Feenglanz lag.